Sieben erstaunliche Effekte auf Körper, Geist und Stimmung
Während in Europa die Marathon-Saison auf Hochtouren läuft, fragen sich viele: Was passiert eigentlich im Körper während der 42,2 km?
Ob in Paris, Wien oder am kommenden Wochenende in London und Manchester – für viele Läufer ist ein Marathon eine riesige Herausforderung. Hier erfährst du, was dich während und nach dem Lauf erwartet.
Dein Körper schrumpft – und verliert massiv Wasser
Wassermangel und Belastung verändern deinen Körper unmittelbar
Studien zeigen, dass Läufer während eines Marathons bis zu 1,3 cm an Körpergröße verlieren. Verantwortlich dafür ist der Druck auf die Wirbelsäule und der Wasserverlust zwischen den Bandscheiben.
Außerdem verliert der Körper bis zu 5 kg an Flüssigkeit durch Schwitzen. Deshalb ist regelmäßiges Trinken bei jeder Wasserstation Pflicht. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr schützt nicht nur vor Übelkeit und Ohnmacht, sondern unterstützt auch die Muskelregeneration.
Kalorienmäßig ist ein Marathon ein Kraftakt: Bis zu 3.500 Kalorien kann ein einzelner Lauf verbrennen. Kohlenhydrate spielen eine Schlüsselrolle, da sie dem Körper schnell verfügbare Energie liefern. Deshalb sind Pasta-Partys und Energiegels bei Marathonläufern so beliebt.
Essen, Schlafen, Schmerzen – so reagiert dein Körper danach
Warum Hunger und Schlafprobleme normal sind
Viele träumen während des Rennens vom großen Festmahl danach – doch oft bleibt der Appetit aus. Intensives Training lenkt den Blutfluss zu Herz und Muskeln und hemmt gleichzeitig Hormone wie Ghrelin, das den Hunger reguliert.
Auch Schlafprobleme sind keine Seltenheit. Das Adrenalin des Zieleinlaufs und erhöhte Cortisolwerte können den Körper stundenlang wachhalten. Obwohl du erschöpft bist, signalisiert dein System noch Alarmbereitschaft.
Zu den weniger glamourösen Nebenwirkungen zählen schmerzende Muskeln, wunde Stellen, blutende Brustwarzen und möglicherweise verlorene Zehennägel. All das gehört leider zum Marathon-Erlebnis dazu.
Viele Läufer erleben außerdem den sogenannten “Marathon-Blues”: Nach Monaten intensiver Vorbereitung fehlt plötzlich die gewohnte Struktur und das Trainingsziel – eine emotionale Leere kann entstehen.
Zwischen Hochgefühl und Erschöpfung: Der Marathon als Grenzerfahrung
Die Belohnung: Stolz, Stärke und eine neue Perspektive
Ein Marathon fordert Körper, Geist und Emotionen bis an ihre Grenzen. Trotz aller Strapazen fühlen sich viele Läufer nach dem Lauf stärker, stolzer und geerdeter als je zuvor.
Es ist eine der wenigen sportlichen Herausforderungen, die echte physische Härte mit einem tiefen emotionalen Erlebnis verbindet. Auch wenn die Müdigkeit, der Muskelkater und die emotionale Achterbahn einige Tage anhalten können, bleibt das Gefühl, etwas Außergewöhnliches erreicht zu haben.