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Wales führt 2027 Tourismusabgabe ein – Wo in Großbritannien Besucher noch zahlen müssen

by Katharina Eberharter
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Neue Abgabe für nachhaltigen Tourismus

Wales erhebt ab 2027 eine Tourismussteuer, um die Infrastruktur zu verbessern und die walisische Sprache zu fördern. Die Abgabe beträgt £1,30 (1,50 Euro) pro Übernachtung in Unterkünften, auf Campingplätzen und in Hostels zahlen Erwachsene £0,75 (0,90 Euro) pro Nacht. Die Steuer wird nicht landesweit gelten, sondern von den jeweiligen Kommunen eingeführt.

Ausnahmen und Hintergrund

Von der Abgabe ausgenommen sind Aufenthalte bei Familie oder im eigenen Wohnsitz sowie längere Aufenthalte über 31 Tage. Nach einer öffentlichen Konsultation 2022 hat das walisische Parlament das Gesetz verabschiedet, das ab 2027 gilt.

Wohin fließt die Tourismussteuer in Wales?

Die Einnahmen sollen Infrastrukturprojekte wie Toiletten, Fußwege, Strände und Besucherzentren finanzieren. Zudem dient die Abgabe der Unterstützung der Cymraeg 2050-Strategie, die das Ziel verfolgt, bis 2050 eine Million Menschen zu walisischen Muttersprachlern zu machen. Aktuell sprechen nur 27,8 % der Bevölkerung Walisisch, der niedrigste Stand seit acht Jahren.

Können Touristen die Sprache retten?

Die Tourismussteuer soll Projekte in walisischsprachigen Regionen unterstützen und die Sichtbarkeit und Wertschätzung der Sprache erhöhen. Konkrete Maßnahmen werden lokal entschieden, wobei ein Teil der geschätzten Einnahmen von 33 Millionen Pfund (38 Millionen Euro) direkt in Sprachförderprogramme fließen könnte.

Edinburgh setzt ebenfalls auf Abgabe

Auch andere britische Städte planen Abgaben für Touristen: Edinburgh führt 2026 eine Steuer in Höhe von 5 % auf Übernachtungskosten ein und erwartet Einnahmen von bis zu 50 Millionen Pfund (59 Millionen Euro) jährlich zur Verbesserung der Stadtinfrastruktur.

England nutzt rechtliche Umwege

In England fehlen gesetzliche Grundlagen für eine landesweite Tourismussteuer, jedoch nutzen Städte Business Improvement Districts (BIDs), um Abgaben zu erheben. Manchester führt seit 2023 eine „City Visitor Charge“ ein, Liverpool und Städte wie Blackpool und Great Yarmouth folgen diesem Modell.

Bournemouth, Poole und Christchurch planten einen „Visitor Charge“ von 2 Pfund pro Nacht, haben die Pläne jedoch aufgrund von Kritik aus der Hotellerie vorerst gestoppt. Dennoch bereiten laut BPC bis zu 60 britische Städte ähnliche Abgabenmodelle vor.

Trend zur nachhaltigen Finanzierung des Tourismus

Die Einführung von Tourismusabgaben in Wales und anderen britischen Städten zeigt einen Trend: Reisende sollen zur Finanzierung nachhaltiger Infrastruktur beitragen und gleichzeitig lokale Kulturen unterstützen. Dies könnte Vorbild für weitere Regionen in Großbritannien werden.

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