Am Sonntag trat ein fragiler Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas in Kraft, der nach 15 Monaten Konflikt eine Pause bietet. Die Vereinbarung soll Geiselbefreiungen ermöglichen, humanitäre Hilfe fördern und den Wiederaufbau im zerstörten Gazastreifen einleiten.
Jubelfeiern in Gaza begannen noch vor dem offiziellen Beginn des Waffenstillstands, der sich um drei Stunden verzögerte. Vertriebene Palästinenser machten sich auf den Weg zurück in ihre Häuser, während Israel die Freilassung von Geiseln ankündigte. Premierminister Benjamin Netanjahu warnte jedoch, dass Israel das Recht behalte, die Kämpfe bei Bedarf wieder aufzunehmen.
Hoffnung auf Rückkehr und Wiederaufbau
Die Familie von Majida Abu Jarad plant, in die Überreste ihres Hauses zurückzukehren, nachdem sie sieben Mal vor den Kämpfen geflohen war. Der Waffenstillstand, der durch intensive Vermittlungsbemühungen der USA, Katars und Ägyptens zustande kam, bietet eine Gelegenheit zur Rückkehr.
Die erste Phase des Abkommens sieht die Freilassung von 33 Geiseln und 737 palästinensischen Gefangenen vor. Zudem sollen israelische Truppen in Pufferzonen verlegt werden, um den Rückkehrprozess vertriebener Palästinenser zu erleichtern.
Langfristige Herausforderungen für Gaza
Die Zerstörungen in Gaza sind enorm, mit über 46.000 getöteten Palästinensern und 90 % der Bevölkerung, die aus ihren Häusern vertrieben wurden. Die Wiederherstellung der grundlegenden Infrastruktur wird Jahrzehnte dauern, selbst wenn der Waffenstillstand Bestand hat.
Das Abkommen umfasst drei Phasen, die letztlich zu einem vollständigen Truppenrückzug und einem Wiederaufbauprogramm führen sollen. Trotz der humanitären Hilfe, die über den Grenzübergang Rafah geliefert wird, bleiben viele Fragen zur langfristigen Stabilität und Sicherheit offen.
Der Waffenstillstand ist ein Hoffnungsschimmer, doch die Herausforderungen für Gaza und die Region bleiben immens.
