Max Verstappen und George Russell haben die neuen Regeln des Monaco-Grand-Prix scharf kritisiert. Die verpflichtenden zwei Boxenstopps, mit denen die Formel 1 für mehr Spannung sorgen wollte, brachten aus Sicht der Fahrer keinerlei Verbesserung. Beide spotteten offen über das Rennen, das für sie in seiner jetzigen Form kaum noch ernst zu nehmen ist. Verstappen verglich es mit einem Videospiel – Russell stellte gleich das ganze Rennformat infrage.
Null Überholmanöver, null Effekt
Die Idee, mit zwei Pflichtstopps strategische Abwechslung zu schaffen, verpuffte am Sonntag völlig. Kein einziger Überholversuch auf der Strecke gelang. „Du kannst hier sowieso nicht überholen, also ist es egal, ob du einen, zehn oder gar keinen Boxenstopp machst“, sagte Verstappen. „Selbst als ich vorne lag und meine Reifen am Ende waren – es war unmöglich zu überholen. Es war fast wie Mario Kart. Vielleicht sollten wir Bananenschalen auswerfen?“
Russell, der wegen eines Elektronikproblems nur von Platz 14 startete, hing das gesamte Rennen hinter langsameren Williams-Fahrzeugen fest – und überholte schließlich regelwidrig, wofür er eine Durchfahrtsstrafe kassierte. Auch er zeigte sich ernüchtert: „Das mit den zwei Stopps hat überhaupt nicht funktioniert.“
Russell: Warum nicht nur Qualifying fahren?
Russell stellte den Monaco-GP als Ganzes infrage. „Für uns Fahrer ist das Qualifying das Spannendste am Wochenende. Vielleicht sollte Monaco einfach ein Qualifying-Event sein.“ Sein Vorschlag: Je ein Qualifying am Samstag und Sonntag, mit Punkten für die Pole – und keinen Versuch mehr, aus dem Rennen ein Spektakel zu machen, das es technisch kaum sein kann.
„99 Prozent der Leute hier sitzen sowieso nur auf Yachten und trinken Champagner – die interessiert das Rennen nicht wirklich“, fügte er sarkastisch hinzu.
Die Aussagen zeigen: Die Unzufriedenheit im Fahrerlager wächst. Der neue Boxenstopp-Zwang konnte die strukturellen Schwächen des Traditionskurses nicht beheben. Monaco bleibt zwar ein Mythos – aber einer, der sportlich immer stärker hinterfragt wird.