Max Verstappen fuhr eine fehlerfreie Runde und sicherte sich die Pole-Position beim Grand Prix von Miami. Auf dem engen Kurs rund um das Hard Rock Stadium überzeugte der Weltmeister mit Präzision und vollem Einsatz. In einer äußerst spannenden Qualifikation setzte er sich hauchdünn gegen Lando Norris und Kimi Antonelli durch. Nur sechs Hundertstelsekunden trennten die ersten drei Fahrer. Oscar Piastri wurde Vierter, George Russell belegte Rang fünf für Mercedes.
Mit seiner finalen Runde in Q3 zeigte Verstappen, wie stark er sein kann, wenn das Auto ihm Vertrauen gibt. Nach einer Strafe im Sprintrennen, die ihn vom vierten auf den 17. Platz zurückwarf, hat er nun die Chance, verlorene WM-Punkte gutzumachen. Aktuell liegt er 21 Zähler hinter Piastri zurück.
Verstappen: Vaterfreuden ohne Tempoverlust
Der frischgebackene Vater zeigte sich zufrieden mit seiner Leistung. Verstappen wurde vor wenigen Tagen Vater seiner Tochter Lily. Gerüchte, die neue Rolle würde ihn verlangsamen, wischte er entschieden beiseite. Er sei froh, einige Tage zu Hause verbracht zu haben, betonte aber: “Offensichtlich macht mich das Vatersein nicht langsamer. Das ist positiv.”
Die Pole-Position ist ein Comeback nach einem durchwachsenen Saisonstart, der unter anderem einen sechsten Platz in Bahrain umfasste. Dort hatte er mit einem unausgewogenen Auto und einem misslungenen Boxenstopp zu kämpfen. Red Bull sprach intern über Leistungsprobleme zwischen Windkanal und realer Strecke. In Miami brachte das Team ein neues Unterboden-Update, das erste Verbesserungen auf einer Runde brachte.
Red Bull unter Druck: Mehr Konstanz gefordert
Trotz des Erfolgs in Miami sieht Verstappen weiteren Handlungsbedarf. Die Mannschaft müsse mehr Leistung finden und weniger Fehler machen. Das sei zwar nicht einfach, aber man arbeite konsequent daran. Ziel sei ein besseres Gesamtpaket und eine stabilere Balance. Das Layout in Miami erschwere die Bewertung von Updates, aber erste Fortschritte seien erkennbar.
In Q3 legte Verstappen gleich zu Beginn eine starke Zeit vor. Piastri lag nur eine Hundertstelsekunde dahinter, Norris drei Tausendstel. In der entscheidenden Runde konnte Verstappen erneut zulegen. Norris war im Mittelteil schneller, verlor aber durch einen zu aggressiven Kerb-Einsatz in Kurve 17 entscheidende Zeit. Piastri blieb ohne Verbesserung, Antonelli überraschte mit einem starken dritten Platz. Verstappens Zeit von 1:26.204 reichte letztlich knapp für Platz eins.
Lewis Hamilton musste sich nach Platz drei im Sprintrennen diesmal mit Rang zwölf begnügen. Es war sein erstes Aus in Q2 seit seinem Wechsel zu Ferrari. Carlos Sainz wurde Sechster, Alex Albon Siebter. Charles Leclerc, Esteban Ocon und Yuki Tsunoda komplettierten die Top Ten. Die Plätze elf bis 20 belegten Isack Hadjar, Gabriel Bortoleto, Jack Doohan, Nico Hülkenberg, Liam Lawson, Fernando Alonso, Pierre Gasly, Lance Stroll und Oliver Bearman.
Mit nur neun Punkten Abstand zwischen Piastri und Norris sowie Verstappen in Schlagdistanz verspricht das Rennen am Sonntag Hochspannung im WM-Kampf.