Lutnick kündigt neue Abgaben auf Chips und Pharmazeutika an
US-Handelsminister Howard Lutnick hat bestätigt, dass die jüngst beschlossenen Zollbefreiungen für bestimmte elektronische Geräte und pharmazeutische Produkte nicht dauerhaft bestehen bleiben. In einem Interview mit ABC News machte er deutlich, dass es sich lediglich um eine kurzfristige Maßnahme handelt. Er kündigte an, dass in den kommenden ein bis zwei Monaten neue Zölle auf Halbleiter und Arzneimittel eingeführt werden sollen.
„Wir müssen Halbleiter, Displays und wichtige technische Komponenten wieder in den USA produzieren“, so Lutnick. „Es ist keine tragfähige Lösung, weiterhin vollständig auf Importe aus Südostasien zu setzen.“
Mobilgeräte vorerst von neuen Zollabgaben ausgenommen
Die Trump-Regierung hatte am Freitag bekanntgegeben, dass elektronische Geräte wie Laptops und Smartphones zunächst von den angekündigten Gegenzöllen verschont bleiben. Damit will man Preissteigerungen bei Geräten vermeiden, die größtenteils außerhalb der USA gefertigt werden.
Insbesondere Technologiekonzerne wie Apple profitieren von dieser Ausnahmeregelung. Nach Angaben von Wedbush Securities werden etwa 90 Prozent der iPhones in China produziert.
Laut einer Mitteilung der US-Zollbehörde fallen auch Halbleiter, Solarmodule, Speicherkarten und weitere elektronische Komponenten vorübergehend nicht unter die 145-prozentigen Importzölle auf chinesische Produkte.
Trump stellt nähere Informationen für Montag in Aussicht
Während eines Pressegesprächs an Bord der Air Force One kündigte Ex-Präsident Donald Trump an, dass am Montag weitere Einzelheiten zur aktuellen Zollpolitik bekannt gegeben werden. „Wir werden sehr konkret werden“, sagte er. „Unser Land nimmt derzeit enorme Summen ein.“
Diese jüngste Entscheidung reiht sich in eine Serie flexibler Anpassungen innerhalb der von Trump verfolgten Zollstrategie ein. Zwar bringt die temporäre Ausnahme kurzfristige Entlastung für Tech- und Pharmabranche, doch in naher Zukunft dürfte mit neuen Zöllen gerechnet werden. Diese könnten sich deutlich auf Lieferketten auswirken und sowohl Unternehmen als auch Verbraucher mit höheren Kosten konfrontieren.
