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US-Dollar stabilisiert sich, Bitcoin auf Rekordkurs – Märkte warten auf Inflationsdaten

by Silke Mayr
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Der US-Dollar bleibt nahe einem Sechs-Monats-Hoch und Bitcoin zeigt sich stabil kurz unter seinem Allzeithoch, während die Finanzmärkte auf die bevorstehenden US-Inflationszahlen blicken. Im Fokus stehen zudem die Auswirkungen der sogenannten „Trump-Handelsstrategie“, die die Marktentwicklungen beeinflusst.

Der Dollar hat sich durch die Erwartungen an die Politik von Donald Trump nach seinem Wahlsieg gestärkt. Investoren setzen auf mögliche Steuererleichterungen und Handelszölle, die als inflationstreibend gelten. Dies hat die US-Staatsanleihen-Renditen in die Höhe getrieben, da die Märkte davon ausgehen, dass die US-Notenbank künftig vorsichtiger mit Zinssenkungen umgehen könnte.

Mit der Aussicht auf eine republikanische Kontrolle beider Kongresskammern nach Trumps Amtsübernahme im Januar könnte der Präsident seine politischen Vorhaben wie Steuerkürzungen und eine Reduzierung des Staatsapparates schneller umsetzen.

US-Dollar und Bitcoin im Aufwind

Der US-Dollar-Index, der die Währung im Vergleich zu einem Korb wichtiger Fremdwährungen misst, legte um 0,02 % auf 106,01 zu und blieb damit nahe des höchsten Niveaus seit Mai. Bitcoin, das am Dienstag ein Rekordhoch von 89.998 US-Dollar erreichte, korrigierte um 0,23 % auf 87.105,05 US-Dollar. Trumps Pläne, die USA zur „Krypto-Hauptstadt der Welt“ zu machen, sorgen bei Krypto-Investoren für Optimismus.

Inflationsdaten im Fokus

Am Mittwoch wird die US-Regierung die Inflationsdaten für Oktober veröffentlichen, wobei der Kern-CPI voraussichtlich um 0,3 % steigen wird. Ein höherer Anstieg könnte die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Federal Reserve im Dezember verringern und den Fokus auf die zukünftige Geldpolitik der Fed lenken.

„In der zweiten Wochenhälfte wird das Augenmerk wieder auf der Inflation und der Politik der Fed liegen, aber ob sich daraus eine Umkehr der Trump-Handelsstrategie ergibt, bleibt abzuwarten“, erklärte Charu Chanana, Chief Investment Strategist bei Saxo Bank.

Die Märkte sind zunehmend unsicher, wie die Fed auf die steigende Inflation reagieren wird, da Trumps Politik das geldpolitische Umfeld weiter belasten könnte.

Aktuell liegt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 0,25 % im Dezember bei etwa 60 %, ein Rückgang von rund 84 % vor einem Monat, so das FedWatch-Tool der CME Group.

Fed-Politik im Unklaren

Fed-Vertreter wie Neel Kashkari, Präsident der Federal Reserve Bank of Minneapolis, und Thomas Barkin, Präsident der Federal Reserve Bank of Richmond, gaben sich zurückhaltend und signalisierten, dass sie noch keine Entscheidung über das Tempo oder das Ausmaß von Zinssenkungen getroffen hätten. Fed-Vorsitzender Jerome Powell wird am Donnerstag eine Rede halten, während die Erzeugerpreisindex-Daten (PPI) und die Einzelhandelsumsätze am Freitag ebenfalls im Blick der Märkte stehen.

Euro unter Druck durch politische Unsicherheit

Der Euro leidet weiterhin unter politischer Unsicherheit in Deutschland sowie der Möglichkeit neuer US-Zölle gegen Europa. In Deutschland wird am 23. Februar gewählt, nach dem Zerfall der Regierungskoalition unter Kanzler Olaf Scholz. Diese Unsicherheit drückt auf die europäische Währung. Zudem könnten neue Strafzölle unter der Trump-Administration die wirtschaftlichen Aussichten für den Euro belasten.

Der Euro fiel um 0,05 % auf 1,0619 US-Dollar und bleibt damit in der Nähe seines Jahrestiefs von 1,0596 US-Dollar, das am Dienstag erreicht wurde.

Pfund und Yen unter Druck

Das britische Pfund notierte mit 1,2746 US-Dollar stabil, konnte sich jedoch aufgrund der Stärke des US-Dollars nicht weiter erholen. In Japan stieg die Großhandelsinflation im Oktober an, was den Druck auf die Bank of Japan erhöht, ihre Geldpolitik angesichts des schwächeren Yen anzupassen. Der Dollar stieg um 0,17 % auf 154,88 Yen und erreichte damit den höchsten Stand seit Juli.

Australischer Dollar weiter schwach

Der australische Dollar gab um 0,02 % auf 0,6531 US-Dollar nach. In Australien ist das Lohnwachstum im dritten Quartal auf den niedrigsten Wert seit Ende 2022 gesunken, was die Spekulationen über mögliche Zinssenkungen der Reserve Bank of Australia anheizt.

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