Am 12. Juni stürzte eine Boeing 787 der Air India kurz nach dem Start in Ahmedabad ab. Der Flug sollte nach London gehen. Laut dem ersten Untersuchungsbericht des indischen Flugunfallbüros wurden kurz nach Erreichen von 180 Knoten beide Treibstoffschalter innerhalb einer Sekunde von „RUN“ auf „CUTOFF“ umgelegt. Diese Handlung kappte die Triebwerksleistung fast unmittelbar nach dem Abheben.
Nur wenige Augenblicke später stellten die Piloten die Schalter wieder zurück. Doch trotz eines „Mayday“-Funksignals konnte das Flugzeug nicht mehr rechtzeitig an Höhe gewinnen. Nach rund 30 Sekunden endete der Flug mit einem tödlichen Absturz.
Kommunikation im Cockpit wirft Fragen auf
Die Auswertung des Cockpit-Voice-Recorders legt nahe, dass sich die beiden Piloten über das Ausschalten der Treibstoffzufuhr stritten. Einer fragte ausdrücklich, warum der andere das getan habe. Der antwortete, er habe es nicht getan. Wie die Schalter in die „CUTOFF“-Position gelangten, bleibt ungeklärt. Die Ermittler gaben keine Empfehlungen an Boeing heraus.
Flugtechnikexperten halten ein versehentliches Umschalten für unwahrscheinlich. Die Schalter befinden sich hinter den Schubhebeln und besitzen Sperrmechanismen, die unbeabsichtigtes Abschalten verhindern sollen.
Absturz endet in Tragödie – Air India kooperiert
Kurz nach dem Überfliegen der Flughafenmauer verlor das Flugzeug an Höhe und schlug in ein Gebäude ein. Die Maschine stürzte auf ein Personalwohnheim eines Krankenhauses. Von den 230 Personen an Bord überlebte nur ein Passagier.
Air India erklärte, man arbeite eng mit den zuständigen Behörden zusammen: „Wir kooperieren vollständig mit der AAIB und allen weiteren Stellen, die an der Aufklärung beteiligt sind.“