US-Präsident Donald Trump forderte Wolodymyr Zelenskyy öffentlich auf, „dankbar zu sein“, und warf ihm „Respektlosigkeit“ sowie „Spiel mit dem Dritten Weltkrieg“ vor. Der heftige Wortwechsel wurde live übertragen und versetzte Zuschauer weltweit in Erstaunen.
Ukrainer stehen hinter ihrem Präsidenten
Nachdem Wolodymyr Zelenskyy am Freitag das Weiße Haus nach der hitzigen Auseinandersetzung mit Trump verlassen hatte, stellten sich viele Ukrainer hinter ihn. Sie sahen in ihm einen entschlossenen Verteidiger der nationalen Interessen. Die Konfrontation zerstörte vorerst die Hoffnung, die USA als verlässlichen Partner gegen Russlands Invasion zu gewinnen.
Am Samstag herrschte in der Kiewer Innenstadt Fassungslosigkeit. Viele fragten sich, was nun mit ihrem Land geschehen würde.
„Ich bin völlig schockiert“, sagte der 23-jährige Koch Daniel Novak. „Aber ich sehe, dass Zelenskyy kämpft und nicht aufgibt“, fügte er hinzu.
Moskau sieht eine diplomatische Niederlage Kiews
Während des Wortgefechts kritisierten Trump und US-Vizepräsident J.D. Vance den sichtlich verärgerten Zelenskyy. Sie warfen ihm vor, nicht genug Wertschätzung für frühere US-Hilfe zu zeigen. In Moskau sahen Offizielle darin einen endgültigen Bruch zwischen Washington und Kiew.
„Sie haben nicht nur Zelenskyy erniedrigt. Sie haben alle Gefallenen, alle Waisen und alle Witwen beleidigt“, sagte die Englischlehrerin Vitalyna Tarasova. „Ich bin die Witwe eines Helden der Ukraine. Gestern spuckten sie auf ihn, auf mich und auf meine Kinder. Es war schmerzhaft, das zu sehen.“
Am Sonntag reist Zelenskyy nach London, um an einem bedeutenden Gipfel europäischer Staats- und Regierungschefs teilzunehmen. Dort will er weiter für einen Frieden kämpfen, der den Interessen der Ukraine entspricht.