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US-Präsident Donald Trump fordert von Pharmafirmen wie Roche und Novartis, ihre Medikamentenpreise in den USA zu senken. Er verlangt, dass die Preise dem sogenannten „Most-favoured-nation“-Prinzip folgen, also dem niedrigsten internationalen Preis entsprechen. Sollte das nicht binnen 60 Tagen geschehen, droht er mit drastischen Maßnahmen.
Situation für Schweizer Pharmafirmen
- Novartis und Roche haben bereits auf die Drohungen reagiert:
- Novartis hat im April große Medikamentenbestände per Luftfracht in die USA gebracht, um möglichen Zöllen zuvorzukommen.
- Roche betont seine Investitionen in den USA (50 Mrd. USD) und bereitet sich auf mögliche Zölle vor, möchte aber Arzneimittel von Zöllen ausgenommen wissen.
Mögliche Folgen
- Reagieren die Firmen auf Trumps Forderungen, könnten Umsatzverluste und Arbeitsplatzabbau drohen.
- Ignorieren sie die Forderungen, könnten Strafzölle folgen, was ebenfalls schadet.
- Es besteht die Gefahr, dass Unternehmen ihre Produktion verstärkt in die USA verlagern, was der Schweizer Pharmastandort schwächen könnte.
Branchenverband Interpharma
- Interpharma bezeichnet die US-Zölle als „schwarzen Tag“ für die Schweiz.
- Die Briefe der US-Regierung gefährdeten die weltweite Versorgung mit innovativen Medikamenten.
- Gleichzeitig fordert der Verband Reformen im Schweizer Preissystem.
Analyse von Gesundheitsökonom Heinz Locher
- Die US-Medikamentenpreise sind „massiv überhöht“. Eine Preissenkung ist unumgänglich.
- Sollte es zu Zöllen kommen, verstärkt sich der Trend zu mehr US-Produktion.
- Der Druck auf europäische Preise könnte steigen, da Verluste in den USA durch höhere Preise anderswo ausgeglichen werden könnten.
- Novartis drohte bereits kürzlich damit, Medikamente vom Markt zu nehmen.
- In der Schweiz seien höhere Listenpreise mit großzügigen Rabatten üblich, was jedoch Behörden täuschen könne.
Fazit
Der Konflikt zwischen den USA und den Pharmafirmen wie Roche und Novartis ist noch offen und könnte erhebliche wirtschaftliche Folgen haben – für die Unternehmen selbst, den Pharmastandort Schweiz und die Patientenversorgung weltweit.