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Trump und Xi stehen vor Handelsabkommen – Streit um seltene Erden entspannt sich

by Jasmin Gloor
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Neue Einigung nach diplomatischem Krisentreffen

US-Präsident Donald Trump erklärte, dass die Vereinigten Staaten und China ein vorläufiges Handelsabkommen geschlossen hätten. Laut Trump habe sich China verpflichtet, amerikanische Firmen künftig mit seltenen Erden und Magneten zu beliefern. Im Gegenzug ziehe Washington geplante Einschränkungen bei Visa für chinesische Studierende zurück. „Unsere Einigung mit China steht – sie bedarf nur noch der abschließenden Zustimmung von Präsident Xi und mir“, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.

Wiederbelebung nach monatelangem Handelskonflikt

Die Gespräche in London folgten auf eine lange Phase wachsender Spannungen. Bereits im Mai hatten beide Länder eine Waffenruhe vereinbart, nachdem Strafzölle nahezu den bilateralen Handel zum Erliegen gebracht hatten. Trotz der erzielten Einigung bleiben Zweifel, ob Trumps Zollstrategie zu substanziellen Ergebnissen führt.

Finanzminister Scott Bessent erklärte, dass bestimmte US-Zölle weiterhin ausgesetzt würden, um Raum für parallele Verhandlungen mit anderen Ländern zu schaffen. Die genauen Inhalte des neuen Deals mit China blieben vorerst unklar. Trump und Xi hatten sich bereits in einem Telefonat darauf verständigt, die Gespräche auf hoher Ebene wieder aufzunehmen.

Genfer Rahmen bleibt Richtschnur

Beide Seiten wollen sich am bisherigen Konsens orientieren, den sie beim Treffen im Mai in Genf erzielt hatten. Damals senkten sie ihre wechselseitigen Zölle und verständigten sich auf weitere Verhandlungen. Der chinesische Vizehandelsminister Li Chenggang erklärte, dass sich beide Seiten „grundsätzlich auf einen Plan zur Umsetzung der Ergebnisse vom 5. Juni und des Genfer Treffens“ geeinigt hätten.

US-Handelsminister Howard Lutnick bestätigte, dass ein Rahmen zur Umsetzung des Genfer Konsenses gefunden wurde. „Wenn die Präsidenten zustimmen, setzen wir die Vereinbarung um“, sagte er gegenüber CNBC. Lutnick betonte, die Gespräche hätten die Genfer Vorlage bereinigt und man befinde sich nun „klar auf dem richtigen Kurs“.

Knackpunkte, Konsequenzen und Expertenmeinung

Der Auslöser für die Gespräche in London war die US-Kritik an Chinas langsamer Freigabe von Exporten seltener Erden. Diese sind essenziell für Produkte wie Smartphones und Elektroautos. China wiederum kritisierte US-Kontrollen bei Hightech-Exporten sowie geplante Visaeinschränkungen.

Lutnick kündigte an, einige Gegenmaßnahmen würden entfallen – ohne Details zu nennen. Finanzminister Bessent erklärte vor dem Kongress, das Abkommen mit China sei nur ein erster Schritt. Ein umfassender Vertrag benötige deutlich mehr Zeit.

Er deutete an, dass auch andere Handelspartner wie die EU bei konstruktivem Verhalten eine Verlängerung der 90-Tage-Frist erwarten könnten. Bereits im Frühjahr hatte Trump hohe Zölle verhängt, woraufhin China mit eigenen Maßnahmen reagierte. Im Mai wurde eine Pause vereinbart, bei der Washington seine neuen Zölle auf 30 % senkte, während China die Abgaben auf US-Waren auf 10 % reduzierte.

Trotzdem warfen sich beide Seiten später Verstöße gegen nicht-tarifäre Vereinbarungen vor. Trump erklärte nun, dass chinesische Produkte mit Zöllen in Höhe von 55 % belegt würden – einschließlich früherer Maßnahmen seiner ersten Amtszeit.

Die Finanzmärkte reagierten verhalten. Analyst Terry Haines von Pangaea Policy erklärte, das Abkommen habe „begrenzten Umfang und sei noch nicht vollständig abgeschlossen“. Die Wiederaufnahme der Genfer Einigung sei nur ein kleiner Fortschritt – ein umfassender Handelsvertrag oder eine politische Annäherung sei weiterhin nicht in Sicht.

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