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Trump-Regierung entzieht Harvard das Recht auf Einschreibung ausländischer Studierender

by Verena Steinberger
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US-Heimatschutzministerium stoppt Teilnahme an internationalem Studierendenprogramm – Vorwürfe gegen Universität nehmen zu

WASHINGTON – Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat der Harvard University die Berechtigung entzogen, neue internationale Studierende aufzunehmen. Wie das Heimatschutzministerium am Donnerstag mitteilte, wurde die SEVP-Zertifizierung (Student and Exchange Visitor Program) der Universität widerrufen. Damit darf Harvard keine neuen ausländischen Studierenden mehr immatrikulieren. Bereits eingeschriebene internationale Studierende sind gezwungen, die Hochschule zu verlassen oder ihren Aufenthaltsstatus zu verlieren.


Schwere Vorwürfe: Extremismus, Antisemitismus und China-Verbindungen

Laut Heimatschutzministerin Kristi Noem habe Harvard wiederholt versäumt, gegen extremistische und antisemitische Aktivitäten auf dem Campus vorzugehen. Zudem wirft sie der Universität vor, in engem Austausch mit der Kommunistischen Partei Chinas zu stehen. „Die Aufnahme internationaler Studierender ist ein Privileg, kein automatischer Anspruch – vor allem nicht, wenn sie dazu dient, private Milliardenfonds zu vergrößern“, so Noem.

Harvard weist die Anschuldigungen entschieden zurück und kündigte rechtliche Schritte an. Die Universität bezeichnete das Vorgehen als rechtswidrigen Eingriff in die akademische Freiheit.


Konflikt zwischen Hochschule und Regierung spitzt sich zu

Die Entscheidung ist Teil eines schon länger bestehenden Spannungsverhältnisses zwischen der Trump-Regierung und US-Eliteuniversitäten. Harvard hatte sich wiederholt gegen politische Eingriffe der Regierung gestellt, etwa in Fragen der Studienplatzvergabe, Personalentscheidungen und Gleichstellungsmaßnahmen.

In der Folge hatte die Regierung bereits staatliche Fördermittel gestrichen oder eingefroren. Als Reaktion darauf kündigte Harvard-Präsident Alan Garber an, einen Teil seines Gehalts zu spenden, um finanzielle Lücken zu überbrücken.


Internationale Studierende von Maßnahme stark betroffen

Laut New York Times sind derzeit rund 6800 internationale Studierende an Harvard eingeschrieben – etwa 27 % der gesamten Studierendenschaft. Im Jahr 2010 lag der Anteil bei knapp 20 %. Die Zahl der betroffenen europäischen Studierenden ist derzeit unklar.

Internationale Studierende tragen durch höhere Studiengebühren wesentlich zum Budget vieler US-Universitäten bei. Die Maßnahme könnte somit nicht nur akademische, sondern auch wirtschaftliche Folgen für Harvard haben.

Bereits im April hatte das Ministerium von der Universität interne Unterlagen zu mutmaßlich rechtswidrigen Aktivitäten ausländischer Studierender gefordert. Da diese Unterlagen offenbar nicht fristgerecht eingereicht wurden, folgte nun der Entzug der SEVP-Zertifizierung – ein schwerer Schlag für Harvards internationales Profil.

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