Appell für einen sofortigen Waffenstillstand
Donald Trump hat am Sonntag auf Truth Social einen sofortigen Waffenstillstand im Russland-Ukraine-Konflikt gefordert, um „den Wahnsinn zu stoppen“. Seine Forderung kam nur wenige Stunden nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Paris.
Trump betonte, dass Selenskyj und die Ukraine bereit seien, einen „Deal“ zu schließen, und rief dazu auf, Verhandlungen einzuleiten. Gleichzeitig erneuerte er sein Versprechen, den Krieg zu beenden, nannte jedoch keine konkreten Schritte. Sein kürzlich ernannter Sondergesandter Keith Kellogg schlug vor, einen Waffenstillstand mit einer Verzögerung der NATO-Mitgliedschaft der Ukraine zu kombinieren, um Russland zu Gesprächen zu bewegen.
Botschaften an Putin und NATO-Position
Trump richtete auch eine Botschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Ich kenne Vladimir gut. Dies ist seine Zeit zu handeln. China kann helfen. Die Welt wartet!“, schrieb er. Obwohl Trump angab, kürzlich mit Putin gesprochen zu haben, dementierte Russland dies.
In einem Interview erklärte Trump, er werde den Krieg „wenn ich kann“ beenden, deutete jedoch an, dass die Ukraine unter seiner Führung möglicherweise weniger militärische Unterstützung aus den USA erhalten könnte. Gleichzeitig betonte er, dass die USA in der NATO bleiben würden, solange andere Mitglieder ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen. Aktuell erfüllen 23 der 32 NATO-Mitglieder das Ziel, 2 % des BIP für Verteidigung auszugeben – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu vor zehn Jahren.
Friedensbedingungen von Selenskyj und dem Kreml
Sowohl Selenskyj als auch der Kreml äußerten sich zu den Voraussetzungen für einen Waffenstillstand. Selenskyj betonte auf X (ehemals Twitter), dass die Ukraine den Frieden stärker wolle als jede andere Nation. Er warnte jedoch, dass ein Waffenstillstand ohne verlässliche Garantien erneut von Russland gebrochen werden könnte. „Ein Waffenstillstand muss Garantien enthalten, damit Russland nicht erneut angreift“, sagte Selenskyj.
Der Kreml zeigte sich grundsätzlich offen für Gespräche, machte jedoch deutlich, dass diese auf den Vereinbarungen von 2022 basieren sollten, die nach der russischen Invasion in die Ukraine getroffen wurden. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, dass Verhandlungen nur unter Berücksichtigung der aktuellen militärischen Realitäten stattfinden könnten.
Unklare Details zu Trumps Friedensvorschlag
Trump hat bisher keine Details zu seinem Vorschlag für einen Waffenstillstand offengelegt. Sein Sondergesandter Keith Kellogg schlug jedoch vor, dass die Ukraine weiterhin Waffen erhalten sollte, um eine weitere russische Expansion zu verhindern. Gleichzeitig empfahl Kellogg, die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine langfristig zu verzögern, um Raum für Verhandlungen zu schaffen.
Ein unklarer Weg zum Frieden
Trumps Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand hat gemischte Reaktionen hervorgerufen. Während seine Bemühungen um Frieden von einigen gelobt werden, bleiben viele Fragen offen, wie seine Vorschläge konkret umgesetzt werden sollen. Der Russland-Ukraine-Konflikt bleibt ein geopolitisches Pulverfass, und die Bereitschaft beider Seiten zu Verhandlungen ist weiterhin an strenge Bedingungen geknüpft.
Der Verlauf künftiger Gespräche hängt davon ab, ob Trumps Ansatz die Dynamik zwischen den Konfliktparteien beeinflussen kann – und ob die USA bereit sind, eine weniger interventionistische Rolle einzunehmen, während sie gleichzeitig ihre Position in der NATO beibehalten.