Die Premiere von Netflix’ Live-Übertragung eines Boxkampfes zwischen Jake Paul und Mike Tyson brachte für viele Zuschauer mehr Frustration als Freude. Trotz der enormen Vorfreude auf das Event, das live aus dem AT&T Stadium in Arlington, Texas, übertragen wurde, kämpfte die Streaming-Plattform mit mehreren technischen Problemen, die die Zuschauererfahrung stark beeinträchtigten.
Das Event, bei dem insgesamt vier Kämpfe stattfanden, war für Netflix-Abonnenten kostenlos zugänglich und gab einen ersten Vorgeschmack auf die kommenden Live-Übertragungen von WWE’s Monday Night Raw, das ab Januar 2025 ebenfalls auf Netflix gestreamt werden soll. Doch die Premiere zeigte, dass Netflix im Bereich der Live-Sportübertragungen noch viel zu lernen hat.
Pufferprobleme und Bildstörungen
Schon zu Beginn der Veranstaltung gab es Beschwerden über wiederholte Pufferprobleme und Verzögerungen im Stream. Zuschauer berichteten von störenden Ladepausen, die vor allem beim ersten Kampf zwischen Neeraj Goyat und Whindersson Nunes auftraten. Besonders enttäuschend war auch die schlechte Bildqualität, bei der viele Zuschauer von verschwommenen und verpixelten Bildern sprachen.
Die technischen Schwierigkeiten warfen Fragen auf, wie gut Netflix auf die Anforderungen einer reibungslosen Live-Übertragung vorbereitet ist, insbesondere bei so einem wichtigen Event.
Probleme mit der Moderation und Missverständnisse im Studio
Nicht nur die Technik war ein Problem. Auch bei der Moderation gab es teils peinliche Momente. Nach dem ersten Kampf, bei dem die Box-Legenden Evander Holyfield und Lennox Lewis als Gäste am Studio-Tisch saßen, gab es Missverständnisse bei der Kommunikation. Holyfield konnte die Fragen von Moderatorin Kate Scott nicht hören, was dazu führte, dass Lennox Lewis die Fragen vorlesen musste. Diese unglückliche Situation sorgte für Verwirrung und brachte die Interviews aus dem Takt.
Zusätzlich gab es einen weiteren Vorfall, als Scott zu einer Backstage-Kamera umschalten wollte, um die Kämpfer beim Betreten der Umkleidekabinen zu zeigen. Doch es dauerte eine Weile, bis die Kamera überhaupt den richtigen Moment einfang. Scott war dabei deutlich zu hören, wie sie in die Regie fragte: „Wo sind wir?“. Solche Missverständnisse beeinträchtigten den Ablauf der Sendung erheblich.
Weitere Pannen und negative Reaktionen
Die Frustration unter den Zuschauern wuchs, als das Event fortschritt. Neben den technischen Problemen gab es auch einen unerwünschten Moment, als die Kamera nach einem Interview mit Mike Tyson plötzlich seinen Rücken zeigte und die Zuschauer einen Blick auf sein Hinterteil erhaschten. Dies trug zur allgemeinen Unzufriedenheit bei.
Viele Fans äußerten sich auf sozialen Medien und kritisierten die Fehler. Für viele war es ein enttäuschender Vorgeschmack auf das, was sie künftig bei Netflix’ Live-Übertragungen, insbesondere der WWE-Show, erwarten könnten.
Fazit: Netflix steht vor einer Herausforderung
Obwohl Netflix in der Produktion von On-Demand-Inhalten über Jahre hinweg erfolgreich ist, zeigt die Premiere des Live-Boxkampfes, dass die Streaming-Plattform im Bereich der Live-Übertragungen noch einige Hürden nehmen muss. Die technischen Pannen, die Missverständnisse bei der Moderation und die Bildstörungen werfen Fragen auf, ob Netflix in der Lage ist, die hohen Erwartungen an zukünftige Live-Events zu erfüllen.
Für die Zukunft bleibt abzuwarten, wie Netflix mit den aufgetretenen Problemen umgeht und ob sie in der Lage sein werden, die nötigen Verbesserungen vorzunehmen, um bei kommenden Sportübertragungen, wie den WWE-Events ab 2025, eine bessere Leistung zu bieten.