ETH-Forschende analysierten über 1’000 Wärmepumpen in zehn europäischen Ländern.
Sie stellten fest, dass viele Geräte nicht die erwartete Leistung erbringen.
Tobias Brudermüller erklärte gegenüber RSI: „17 Prozent der Luftwärmepumpen erreichen nicht den angegebenen Standard.“
Auch 2 Prozent der Wasserwärmepumpen unterschreiten die Herstellerangaben.
Häufig liegen diese Schwächen an falschen Einstellungen oder überdimensionierten Anlagen.
10 Prozent der untersuchten Systeme liefern mehr Leistung, als die Gebäude benötigen.
Diese Überdimensionierung senkt die Effizienz und erhöht den Stromverbrauch unnötig.
Die Schweiz nahm nicht an der Studie teil, doch Expertinnen übertragen die Ergebnisse auf hiesige Verhältnisse.
Eine Schweizer Untersuchung mit 410 Anlagen bestätigte ähnliche Probleme.
41 Prozent der Systeme liefen mit zu hohen Heizkurven.
In 36 Prozent der Fälle war eine kontraproduktive Nachtabsenkung aktiviert.
Bei 26 Prozent lag die Heizgrenze über dem Idealwert.
Brudermüller sagte: „Reduziert man die Heizkurve um 1 Prozent, spart man 2.6 Prozent Energie jährlich.“
Falsche Einstellungen kosten Effizienz und Geld
Viele Wärmepumpenbesitzer kennen die idealen Einstellungen ihrer Geräte nicht.
Sie probieren selbst herum oder beauftragen teure Fachleute.
Doch die Beratungskosten übersteigen oft die möglichen Einsparungen.
Brudermüller sprach von einem Dilemma für viele Haushalte.
Wer falsch konfiguriert, verschenkt Energie und zahlt mehr.
Optimierung erfordert Wissen oder professionelle Hilfe – beides ist oft schwer zugänglich.
Keine Wärmepumpe gleicht der anderen, jede reagiert unterschiedlich auf Änderungen.
Die fehlende Standardisierung erschwert die Effizienzsteigerung zusätzlich.
Deshalb bleibt das volle Potenzial vieler Anlagen ungenutzt.
Forschung setzt auf KI und einheitliche Standards
ETH-Teams arbeiten an einheitlichen Methoden zur Effizienzmessung.
Brudermüller sagte: „Wir entwickeln Standards zur Bewertung des Wirkungsgrads.“
Forschende sehen in Künstlicher Intelligenz einen möglichen Durchbruch.
Erste KI-Prototypen existieren bereits, ihr breiter Einsatz steht jedoch noch aus.
Die Wissenschaft will Anlagen europaweit einheitlich überwachen.
Daten aus smarten Zählern und vernetzten Geräten sollen Optimierung ermöglichen.
Digitale Tools könnten Nutzer auf Verbesserungen hinweisen.
Bis dahin sollen Eigentümer regelmäßig ihre Einstellungen prüfen.
Schon kleine Änderungen senken Energieverbrauch und sparen Kosten.