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Stellantis schließt Luton-Werk: 1.100 Arbeitsplätze in Gefahr

by Katharina Eberharter
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Der Automobilkonzern Stellantis hat angekündigt, sein Transporter-Werk in Luton, Bedfordshire, zu schließen und die Produktion ins Werk Ellesmere Port in Cheshire zu verlagern. Diese Entscheidung bedroht 1.100 Arbeitsplätze, obwohl einige Beschäftigte die Möglichkeit erhalten könnten, an den neuen Standort zu wechseln.

Das Werk in Ellesmere Port, das nach einer Investition von 50 Millionen Pfund künftig Elektrofahrzeuge produzieren wird, soll den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und Innovation legen. Mit der Schließung endet eine fast 120-jährige Tradition der Fahrzeugproduktion in Luton.

Stellantis nennt die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Großbritannien und die Herausforderungen des Zero-Emission-Vehicle-Mandats (ZEV) als Hauptgründe für diesen Schritt. Das ZEV-Mandat verpflichtet Automobilhersteller, ambitionierte Verkaufsziele für Elektrofahrzeuge zu erreichen, andernfalls drohen hohe Strafen. Branchenexperten vermuten jedoch, dass Überkapazitäten in Europa ebenfalls eine Rolle bei der Entscheidung gespielt haben könnten.

Die Gewerkschaft Unite reagierte mit scharfer Kritik und nannte die Schließung eine „ungerechtfertigte Belastung“ für die Beschäftigten in Luton. Sie forderte die britische Regierung auf, einzugreifen und den Standort zu retten.

Die Automobilindustrie befindet sich in einer Umbruchphase. Sinkende Nachfrage, hohe Investitionskosten und die Umstellung auf Elektromobilität setzen Hersteller weltweit unter Druck. Auch andere Unternehmen wie Ford und Volkswagen haben in den vergangenen Monaten Werksschließungen und Stellenabbau angekündigt.

Die britische Regierung hat signalisiert, das ZEV-Mandat zu überprüfen, bleibt aber bei ihrem Ziel, den Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren bis 2030 zu beenden. Anpassungen könnten den Herstellern jedoch kurzfristig mehr Flexibilität bieten.

Ein Sprecher der Regierung betonte, dass die Investition in Ellesmere Port ein positives Signal für die Zukunft der Elektromobilität in Großbritannien sei. Dennoch sei die Schließung in Luton eine Herausforderung für die betroffenen Familien und die Region.

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