Premierminister Keir Starmer warf britischen Behörden fehlende Zusammenarbeit vor.
Er sagte, Polizei, Grenzschutz und Nachrichtendienste arbeiteten nicht ausreichend zusammen.
Starmer äußerte sich beim internationalen Grenzschutz-Gipfel mit Delegierten aus über 40 Staaten in London.
„Wir übernahmen ein zerrissenes System, das Schleuser ungehindert ausnutzen“, betonte Starmer.
Er sprach von einer „Einladung an Verbrecherbanden, unsere Grenzen zu umgehen“.
Zahl der Bootsankünfte erreicht neuen Höchststand
Mehr als 6.600 Menschen überquerten von Januar bis März den Ärmelkanal in kleinen Booten.
Diese Zahl übertraf alle bisherigen Statistiken für das erste Quartal eines Jahres.
Trotz gemeinsamer Einsätze mit Frankreich nahm der Migrationsdruck weiter zu.
Viele Geflüchtete stammen aus afrikanischen, asiatischen und nahöstlichen Staaten.
Starmers Regierung steht unter Druck, schnell wirksame Maßnahmen zu zeigen.
Labour stoppt umstrittenes Abschiebeabkommen mit Ruanda
Starmer kündigte kurz nach der Wahl das Ruanda-Abkommen der Vorgängerregierung.
Er kritisierte den Plan als teuer, wirkungslos und populistisch.
Großbritannien zahlte bereits mehrere Hundert Millionen Euro an Ruanda – ohne eine einzige Abschiebung.
Starmer bezeichnete die Vereinbarung als „sinnloses PR-Projekt“, das niemanden abschrecke.
Italien setzt auf Auslagerung von Asylverfahren
Italiens Premierministerin Giorgia Meloni sprach virtuell auf dem Gipfel.
Sie verteidigte die Verlagerung von Asylverfahren nach Albanien.
Laut Meloni gewann das Modell trotz anfänglicher Kritik Zustimmung in der EU.
Die EU-Kommission plant nun ähnliche Rückführungszentren in Drittstaaten.
Starmers Regierung prüft das italienische Vorgehen als mögliches Vorbild.
Herkunftsländer rücken stärker in den Fokus
Vertreter aus Vietnam, Albanien und dem Irak nahmen am Treffen in London teil.
Diese Staaten stellen einen hohen Anteil der Migranten in Großbritannien.
Die britische Regierung sucht gezielt die Zusammenarbeit mit Herkunfts- und Transitländern.
Starmer betonte, dass internationale Vernetzung entscheidend für den Kampf gegen Schleuser sei.
Regierungschef fordert härteres Vorgehen gegen Schleuserbanden
Starmer stellte Menschenschmuggler mit Terrorzellen gleich.
Er rief zu entschiedenerer Strafverfolgung gegen organisierte Schleusung auf.
Flüchtlingsorganisationen und linke Labour-Mitglieder kritisierten seine Haltung.
Starmer wies die Vorwürfe zurück: „Verantwortungsloses Wegsehen ist nicht menschlich.“
Er erklärte, leere Versprechungen verleiteten Menschen zu lebensgefährlichen Reisen.