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Schweiz hinkt bei Ausstiegsprogrammen hinterher

by Damian Huber
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Die Schweiz bietet deutlich weniger Deradikalisierungsprogramme als viele andere Länder. Das gefährdet sowohl einzelne Personen als auch die Gesellschaft. Eine Anwältin suchte ein spezielles Programm für ihren Mandanten, fand jedoch fast nichts. Besonders außerhalb von Gefängnissen fehlt es an Angeboten.

Mirjam Eser Davolio von der ZHAW kritisierte das zögerliche Verhalten der Kantone. Auch der Sicherheitsverbund Schweiz und das Kompetenzzentrum für Justizvollzug fordern mehr Initiative.

Unterstützung oft auf Therapeuten verlagert

Die Anwältin organisierte schließlich Psychotherapie und mobile Sozialarbeit für ihren Klienten. Das kann manchmal ausreichen, sagt Kriminologe Ahmed Ajil. Es fehle zwar an gezielten Programmen für IS-Sympathisanten, doch vorhandene Angebote decken oft viele Bedürfnisse ab.

Der Theologe Kerem Adıgüzel sieht das anders. Seelsorgende allein könnten solche Fälle kaum bewältigen. Ihnen fehle häufig die nötige Fachausbildung. Fachleute fordern daher gemeinsame Ansätze von Experten aus Psychologie, Sozialarbeit, Religion und Terrorismusforschung.

Rückkehrer stellen Behörden vor Probleme

Die instabile Lage in Syrien erhöht das Risiko, dass ehemalige IS-Kämpfer zurückkehren. Die Schweiz ist darauf nur teilweise vorbereitet. Laut Eser Davolio fehlen spezielle Programme für Inhaftierte – besonders nach ihrer Entlassung.

Einsamkeit, Stigmatisierung und fehlende Perspektiven können Rückfälle begünstigen. Der Aufbau sozialer Strukturen und Arbeitsmöglichkeiten ist entscheidend. Mallory Schneuwly Purdie warnt: Viele Rückkehrer fühlen sich von der Schweiz im Stich gelassen. Ohne gezielte Hilfe drohen psychische Krisen – und neue Gefahren für die Gesellschaft.

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