Home » Schutz mit System: So hält die Schweiz ihre Landwirtschaft am Leben

Schutz mit System: So hält die Schweiz ihre Landwirtschaft am Leben

by Jasmin Gloor
0 comments

Zölle steuern den Markt und schützen Einheimisches

Die Schweiz nutzt Zölle, um heimische Produkte attraktiver zu machen. Importierte Lebensmittel werden dadurch deutlich teurer. Einige Erzeugnisse wie Kichererbsen oder Feigen bleiben zollfrei, weil sie kaum angebaut werden. Zitrusfrüchte hingegen sind trotz fehlender Produktion zollpflichtig. So schützt man Schweizer Früchte vor billiger Konkurrenz aus dem Ausland. Bei Obst und Gemüse gelten saisonale Zölle. Während der Erntezeit steigen sie an, danach sinken sie wieder. Diese Maßnahmen sichern Schweizer Bauern eine starke Marktstellung.

Mengenbegrenzungen sichern Wettbewerbsvorteile

Die Schweiz legt Importgrenzen für bestimmte Lebensmittel fest. Innerhalb dieser Kontingente gilt ein niedriger Zollsatz. Ist die Menge erreicht, steigen die Zölle deutlich an. So lassen sich ausländische Importe zeitlich und mengenmäßig steuern. Besonders während der Hauptsaison profitieren Schweizer Bauern davon. Bei Erdbeeren etwa drosselt der Staat die Importe im Frühling. Im Herbst wird der Zugang für spanische Ware wieder geöffnet. Dadurch bleiben die Verkaufschancen für einheimische Anbieter erhalten.

Staatliche Unterstützung fließt in Milliardenhöhe

Die Schweiz zahlt Landwirten direkte finanzielle Hilfen. Diese sogenannten Direktzahlungen sind an Umweltleistungen gebunden. Bauern müssen etwa Artenvielfalt fördern oder Landschaftspflege betreiben. Im Jahr 2023 beliefen sich diese Beiträge auf rund 2,8 Milliarden Franken. Zusätzlich gab es Fördermittel für Käse, Schafe oder Zuchtprogramme. Auch Zölle verursachen indirekte Kosten für Verbraucher. Laut Berechnungen summieren sich diese Schutzmaßnahmen auf knapp drei Milliarden Franken jährlich. Der Preis für Unabhängigkeit ist also hoch.

International führend bei der Bauernförderung

Weltweit zählt die Schweiz zu den Spitzenreitern bei Agrarsubventionen. Fast jeder zweite Franken im bäuerlichen Einkommen stammt vom Staat. Möglich machen das Zuschüsse und durch Zölle gesteigerte Marktpreise. Eine Analyse internationaler Daten zeigte: Kein OECD-Land unterstützte seine Landwirtschaft 2023 stärker. Die Schweizer Bauern profitieren so von einem außergewöhnlich stabilen Schutzsystem.

You may also like

Feature Posts

Recent Post

Newsletter

Subscribe my Newsletter for new blog posts, tips & new photos. Let's stay updated!