Ab Dienstag setzen die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) ein neues Pilotprojekt um, das Menschen mit unsichtbaren Beeinträchtigungen das Reisen erleichtern soll: Das sogenannte Sunflower Lanyard, ein grünes Umhängeband mit gelben Sonnenblumen, wird an ausgewählten Bahnhöfen gratis verteilt.
Zielgruppe und Symbolik
Das Umhängeband richtet sich an Personen mit nicht sichtbaren Behinderungen wie etwa:
- Autismus-Spektrum-Störungen
- ADHS
- Parkinson
- chronische Erkrankungen mit Erschöpfung oder Konzentrationsschwäche
Es soll dem SBB-Personal – insbesondere bei Billettkontrollen oder im Bahnverkehr – signalisieren, dass die tragende Person mehr Geduld, Rücksicht oder Unterstützung benötigt. Das Zugpersonal wird eigens geschult, das Symbol zu erkennen und angemessen zu reagieren.
Start in fünf Kantonen – 10’000 Bänder im Umlauf
Die Pilotphase startet in den Kantonen Zürich, Genf, St. Gallen, Zug und Waadt. An Informationsschaltern und in Reisezentren werden insgesamt 10’000 Bänder ausgegeben. Für die Anschaffung der Lanyards hat die SBB rund 25’000 Franken investiert.
Weitere Schritte und Ausblick
Bis Ende 2025 will die SBB die Akzeptanz und Nachfrage analysieren. Bei positivem Verlauf ist eine schweizweite Einführung im Jahr 2026 geplant.
Darüber hinaus hofft die SBB auf eine gesellschaftliche Signalwirkung: Das Lanyard soll auch branchenübergreifend – etwa im Handel oder bei Veranstaltungen – als Anerkennungssymbol für Rücksicht und Unterstützung bekannt werden.
Fazit
Mit dem Sunflower Lanyard setzt die SBB ein wichtiges Zeichen für Inklusion im öffentlichen Raum und für mehr Sichtbarkeit unsichtbarer Beeinträchtigungen. Sollte das Projekt erfolgreich sein, könnte es als landesweites Modell für gelebte Barrierefreiheit dienen.
