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Saturn stellt neuen Rekord auf: 128 weitere Monde entdeckt

by Richard Parks
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Astronomen haben 128 neue Monde um Saturn entdeckt und damit seine Position als mondreichster Planet im Sonnensystem gefestigt. Mit nun insgesamt 274 bekannten Monden besitzt Saturn fast doppelt so viele wie alle anderen Planeten zusammen.

Saturn überholt Jupiter deutlich

Jupiter hielt bisher den Rekord für die meisten Monde, doch Saturn hat nun die Führung übernommen. Die neuen Entdeckungen wurden mit dem Canada-France-Hawaii-Teleskop gemacht, unter der Leitung von Dr. Edward Ashton vom Institut für Astronomie und Astrophysik in Taiwan.

„Nach unseren Berechnungen wird Jupiter Saturn wohl nie wieder einholen“, erklärte Ashton. Stand Februar 2024 hat Jupiter 95 bestätigte Monde.

Kleine Monde mit großer Bedeutung

Die neu entdeckten Himmelskörper sind „irreguläre Monde“ mit nur wenigen Kilometern Durchmesser. Sie wurden mithilfe der „Shift-and-Stack“-Methode nachgewiesen, bei der mehrere Aufnahmen kombiniert werden, um schwache Objekte sichtbar zu machen. Die meisten dieser Monde gehören zur Norse-Gruppe und werden künftig nach Figuren der nordischen Mythologie benannt.

Wissenschaftler vermuten, dass diese Monde Überreste größerer Objekte sind, die bei Kollisionen zerbrochen sind. Laut Professor Brett Gladman von der University of British Columbia entstanden viele dieser Fragmente durch gewaltsame Zusammenstöße mit Kometen oder anderen Saturn-Monden in den letzten 100 Millionen Jahren.

Einblicke in die Geschichte des Sonnensystems

Die Erforschung der Saturnmonde liefert wertvolle Erkenntnisse über die turbulente Vergangenheit unseres Sonnensystems. Während seiner frühen Entwicklungsphase waren häufige Kollisionen zwischen Himmelskörpern an der Tagesordnung. Die Ergebnisse könnten auch helfen, das Rätsel um die Entstehung der Saturnringe zu lösen, die möglicherweise aus den Überresten eines zerstörten Mondes bestehen.

Parallel dazu wird die Raumsonde Hera der Europäischen Weltraumagentur einen Vorbeiflug an Mars durchführen und sich seinem kleinsten und entferntesten Mond Deimos bis auf 300 km nähern. Die Mission soll klären, ob Deimos durch eine Kollision entstanden ist oder ob es sich um einen eingefangenen Asteroiden handelt.

Nach der Mars-Untersuchung wird Hera weiter zum Asteroiden Dimorphos reisen, der vor drei Jahren gezielt von einer NASA-Sonde getroffen wurde. Diese Mission wird wichtige Daten für die Entwicklung von Technologien liefern, um potenziell gefährliche Asteroiden abzulenken und die Erde vor zukünftigen Kollisionen zu schützen.

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