Vorsichtsmaßnahmen auf der Insel verstärkt
Nach einer Reihe von Erdbeben auf Santorini hat die griechische Regierung Rettungsteams, Drohnen und Notunterkünfte auf die Insel geschickt. Experten warnen vor der Möglichkeit eines stärkeren Bebens oder eines Tsunamis. Die Behörden fordern Einwohner und Touristen auf, die Küstenregion zu meiden, einsturzgefährdete Gebäude zu verlassen und Schwimmbäder zu leeren.
Als zusätzliche Schutzmaßnahme bleiben die Schulen am Montag geschlossen, teilte das Zivilschutzministerium mit. Geophysiker Kostas Papazachos erklärte im staatlichen Fernsehen ERT, dass “nichts ausgeschlossen werden kann”, weshalb strenge Vorsichtsmaßnahmen getroffen wurden.
Erhöhte seismische Aktivität sorgt für Besorgnis
Obwohl Erdbeben in Griechenland häufig sind, gelten die mehr als 200 Erschütterungen innerhalb von 48 Stunden als außergewöhnlich. Wissenschaftler betonen, dass die Beben durch tektonische Verschiebungen und nicht durch vulkanische Aktivität verursacht wurden. Die stärksten Beben erreichten Magnituden zwischen 4,0 und 4,5 auf der Richterskala und wurden zwischen Santorini und Amorgos registriert.
Santorini zählt mit 3,5 Millionen Besuchern jährlich zu den beliebtesten Reisezielen Griechenlands. Ähnliche Sicherheitsvorkehrungen wurden auch für die benachbarten Inseln Amorgos, Ios und Anafi getroffen.
Evakuierungen und Notfallmaßnahmen
Bis Sonntagabend errichteten Rettungskräfte Notunterkünfte auf höher gelegenen Flächen, darunter Basketballplätze und Parkplätze. Falls ein Tsunami droht, sollen Menschen sich ins Landesinnere begeben.
Fährunternehmen berichten von einem Anstieg ausreisender ausländischer Arbeitskräfte, die die Insel in Richtung Piräus verlassen. Auch das britische Außenministerium hat Reisende angewiesen, die Empfehlungen der griechischen Behörden zu befolgen.
Seismologe Gerasimos Papadopoulos erklärte, dass „alles möglich ist“, betonte jedoch, dass die stärkste Aktivität weit entfernt von bewohnten Gebieten aufgezeichnet wurde.
Die griechische Regierung diskutiert weitere Schutzmaßnahmen. Premierminister Kyriakos Mitsotakis hat für Sonntag eine Krisensitzung einberufen. Es wird spekuliert, dass auch Militäreinheiten in die betroffenen Regionen entsandt werden könnten.