Russland griff in der Nacht mit 26 Raketen und 597 Drohnen Ziele in der gesamten Ukraine an. Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte von westlichen Regierungen rasche und härtere Sanktionen. Seiner Ansicht nach lässt sich der Krieg „nur durch Stärke“ beenden.
„Die Angriffe reichten von Charkiw und Sumy bis nach Lwiw und Bukowina“, erklärte Selenskyj auf X.
Westen der Ukraine besonders schwer getroffen
Außenminister Andrij Sybiha berichtete, dass die westlichen Regionen besonders stark litten. Lwiw, Luzk und Tscherniwzi wurden massiv beschädigt. Das ukrainische Militär schoss nach eigenen Angaben 319 Drohnen und 25 Raketen ab. Weitere 258 Lockdrohnen gingen verloren.
In Tscherniwzi kamen zwei Menschen durch Trümmer ums Leben, 14 wurden verletzt, vier davon schwer. Brände brachen aus, Wohnhäuser und Behördengebäude wurden zerstört.
In Lwiw verzeichnete man laut Bürgermeister Andrij Sadowyj den schwersten Angriff seit Kriegsbeginn. Auch eine Kindertagesstätte wurde beschädigt. Mehrere Menschen benötigten medizinische Hilfe, darunter ein elfjähriger Junge.
Selenskyj fordert Luftabwehr und neue Sanktionen
Der ukrainische Präsident drängte den Westen, unverzüglich zu handeln. Er betonte, dass gezielte Sanktionen die russischen Luftangriffe deutlich bremsen könnten.
„Russlands Tempo bei Luftschlägen verlangt entschlossene Entscheidungen. Sanktionen können das sofort eindämmen“, erklärte Selenskyj.
Er verlangte zusätzliche Luftabwehrsysteme und Investitionen in Abfangdrohnen, deren bisherige Wirkung er als „vielversprechend“ lobte.
Gleichzeitig kündigten europäische Staats- und Regierungschefs im Rahmen der Wiederaufbaukonferenz ein neues Beteiligungsprogramm und private Partnerschaften zur wirtschaftlichen Erholung der Ukraine an.
