Luis Enrique erlebt tief bewegenden Triumph im Münchner Hexenkessel
Luis Enrique vergoss Tränen der Freude, als Paris St-Germain im Champions-League-Finale Inter Mailand mit einem eindrucksvollen 5:0 demütigte und damit erstmals in der Vereinsgeschichte den begehrten Titel holte. Dieser Abend in München wurde zu einem emotionalen Meilenstein für den Trainer und zur Krönung einer mutigen sportlichen Neuausrichtung.
Mit diesem Erfolg gehört Enrique nun zum elitären Kreis von Trainern, die Europas höchsten Vereinswettbewerb mit zwei verschiedenen Klubs gewonnen haben. Sein erster Triumph datiert aus dem Jahr 2015 mit Barcelona – doch diesmal ging es um weit mehr als sportliche Ehre.
Wunschspieler Doue überragt mit historischer Finalleistung
Desire Doue, gerade einmal 19 Jahre alt, stand im Mittelpunkt einer der beeindruckendsten Finalaufführungen aller Zeiten. Er bereitete das erste Tor durch Achraf Hakimi vor, erzielte kurz darauf das zweite selbst und traf nach der Halbzeit erneut. Nach 63 Minuten verließ er unter tosendem Applaus das Spielfeld.
Mit seinem Auftritt schrieb Doue Geschichte: Er wurde zum jüngsten Spieler, der zwei Treffer in einem Champions-League-Finale erzielte, und ist der erste, der an drei Toren direkt beteiligt war. Damit stellte er sogar Legenden wie Eusebio in den Schatten.
Doue zeigte keine Nervosität, nur Spielwitz, Tempo und Kaltschnäuzigkeit. Sein Lächeln bei der Pokalübergabe symbolisierte den Beginn einer außergewöhnlichen Karriere.
Enrique ehrt verstorbene Tochter mit stiller Geste des Gedenkens
Der Triumph war für Luis Enrique nicht nur sportlich bedeutsam, sondern auch zutiefst persönlich. Nach Abpfiff trug er ein T-Shirt, das ihn und seine verstorbene Tochter Xana zeigt – wie sie gemeinsam eine PSG-Flagge in den Rasen setzen. Eine Anspielung auf 2015, als Xana eine Barcelona-Flagge nach dem damaligen Sieg platzierte. Sie verstarb 2019 im Alter von neun Jahren an Knochenkrebs.
Die PSG-Fans erwiesen ihr ebenfalls die Ehre: Ein riesiges Banner mit Vater und Tochter im PSG-Trikot wurde entrollt. Enrique rang um Fassung.
„Ich bin sehr gerührt“, sagte er. „Dieses Banner hat mein Herz berührt. Ich denke jeden Tag an Xana.“
Er fügte hinzu: „Ich kam nach Paris, um Geschichte zu schreiben – und heute ist sie geschrieben worden.“
PSG liefert die wohl dominanteste Finalleistung der Champions-League-Geschichte
Nach dem Durchmarsch durch Manchester City, Liverpool, Aston Villa und Arsenal krönte PSG seine Champions-League-Saison mit einer finalen Machtdemonstration. Inter Mailand war chancenlos gegen das Pariser Hochgeschwindigkeitskollektiv.
Nach Doues Auswechslung setzten Khvicha Kvaratskhelia und der 19-jährige Senny Mayulu den Schlusspunkt. Der 5:0-Erfolg bedeutete den höchsten Sieg, der jemals in einem Champions-League- oder Europapokalfinale erzielt wurde.
PSG war in allen Bereichen überlegen: schneller, wacher, präziser – sie spielten nicht nur zum Sieg, sie dominierten auf allen Ebenen.
„Gemeinsam unbesiegbar“: Die Ultras setzen ein Zeichen, das die Mannschaft erfüllt
Schon vor dem Anpfiff hatten die PSG-Ultras ein riesiges Banner enthüllt: „Ensemble, Nous Sommes Invincibles“ – Gemeinsam sind wir unbesiegbar. Die Mannschaft nahm sich diese Worte zu Herzen und lieferte ein Spiel ab, das Europa nicht vergessen wird.
Das junge Team agierte mit brutaler Entschlossenheit und technischer Präzision. Inter wirkte überfordert, zunehmend müde und kraftlos. PSG dagegen wirkte mit jeder Minute frischer, gefährlicher, eingespielter.
Diese Leistung war mehr als nur ein Sieg. Sie war eine neue Definition davon, wie moderner, dominanter Fußball auf höchstem Niveau aussieht.
PSG erntet Erfolg nach Abkehr vom Superstar-Modell
Dieser Triumph war auch der Beweis für den Erfolg eines mutigen Kurswechsels. PSG verabschiedete sich von der Ära Mbappé, Neymar und Messi – und setzte stattdessen auf Kollektivgeist, Struktur und Nachwuchstalente.
Kylian Mbappé hatte Paris verlassen, um bei Real Madrid endlich den Pokal zu gewinnen – doch sein Ex-Klub krönte sich als Erster, mit einem jungen Team und klarem Plan.
Luis Enrique überzeugte Klubpräsident Nasser al-Khelaifi und Berater Luis Campos, auf langfristige Entwicklung zu setzen. Der Plan ging in jeder Hinsicht auf.
„Dies ist unsere beste Saison aller Zeiten“, sagte al-Khelaifi. „Ganz gleich, wie das Finale ausgegangen wäre – wir hätten unseren Weg nicht geändert.“
Und weiter: „Dieser Sieg ist nicht nur für Paris. Er gehört ganz Frankreich. Unser Fußball hat heute gezeigt, was er wert ist.“
Eine neue Fußballmacht erhebt sich
Fußballexperten in ganz Europa sprachen von einer der besten Teamleistungen, die je in einem Finale gezeigt wurden. Ein Analyst lobte Luis Enrique als das fehlende Element, das alles zusammengebracht habe. Auch Vitinha, Joao Neves, Willian Pacho und Hakimi wurden für ihren Einsatz gefeiert.
PSG steht am Anfang einer neuen Ära. Kein Klub verkörperte in dieser Saison besser, wie moderner Erfolg aussieht: jung, fokussiert, leidenschaftlich.
Paris hat nicht einfach nur die Champions League gewonnen. Sie haben gezeigt, dass Fußball durch Vision, Zusammenhalt und Mut neu definiert werden kann. Europa schaut jetzt nach Paris.