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PKK legt Waffen nieder: Erdogan spricht von historischem Wendepunkt

by Katharina Eberharter
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Symbolischer Akt in Nordirak markiert Beginn der Entwaffnung

Die militante kurdische Organisation PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) hat am Freitag mit der offiziellen Entwaffnung begonnen – ein Schritt, den der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan als „neues Kapitel in der Geschichte“ bezeichnete. In einer symbolträchtigen Zeremonie im Nordirak legten rund 30 PKK-Kämpfer ihre Waffen nieder, die anschließend verbrannt wurden.

Der Akt gilt als erster greifbarer Schritt im Rahmen eines langfristig angelegten Friedensprozesses, der die jahrzehntelangen bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der PKK und dem türkischen Staat beenden soll.

Erdogan feiert „Sieg für die Nation“

Bei einem Parteitag seiner AKP (Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung) lobte Erdogan die Entwaffnung der PKK als nationalen Erfolg:

„Die Türkei hat gewonnen, meine Nation hat gewonnen. Jeder einzelne unserer 86 Millionen Bürger – ob türkisch, kurdisch oder arabisch – hat gewonnen.“

Erdogan betonte zugleich, dass man keinerlei Bedrohung von Einheit, Staat, Volk und Frieden akzeptieren werde:

„Wir werden uns nicht an Versuchen beteiligen, unsere Ehre, unseren Stolz und unsere Integrität zu gefährden.“

Offizielle Auflösung der PKK angekündigt

Bereits im Mai hatte die PKK angekündigt, sich nach fast 40 Jahren des bewaffneten Widerstands aufzulösen und zu entwaffnen. Die Entscheidung wurde nach einem Aufruf ihres inhaftierten Anführers Abdullah Öcalan getroffen, der sich seit 1999 auf der Gefängnisinsel İmralı befindet. Öcalan forderte im Februar zur Einberufung eines Kongresses und zur endgültigen Aufgabe des bewaffneten Kampfes auf.

Erdogan deutete die Entwicklung als historischen Bruch mit dem jahrzehntelangen Konflikt:

„Seit gestern ist der 47-jährige Terrorfluch auf dem Weg zur Beendigung – so Gott will. Die Türkei beginnt ein langes, schmerzhaftes und tränenreiches Kapitel zu schließen.“

Neue Wege: Demokratische Politik statt bewaffneter Kampf

In einer schriftlichen Erklärung erklärten die entwaffneten Kämpfer, ihre Waffen als „Geste des guten Willens“ niederzulegen. Künftig wolle man den Kampf für Freiheit, Demokratie und Sozialismus auf demokratischem und legalem Weg fortsetzen.

Entwaffnungsprozess läuft in Etappen bis September

Laut staatlicher irakischer Nachrichtenagentur soll die Entwaffnung in mehreren Etappen erfolgen und voraussichtlich bis September 2025 abgeschlossen sein. Die Zeremonie am Freitag sei lediglich ein symbolischer Auftakt gewesen.

Bedeutung für die Türkei und die Region

Der Konflikt zwischen der PKK und der Türkei hatte seit 1984 Zehntausende Todesopfer gefordert und ganze Regionen destabilisiert. Mit dem aktuellen Schritt zur Entwaffnung könnte ein lang ersehnter Friedensprozess Realität werden – sofern beide Seiten dauerhaft an einer politischen Lösung festhalten.

Internationale Beobachter sehen in der Entwicklung ein mögliches Modell für Konfliktlösung, das weit über die Grenzen der Türkei hinaus Bedeutung haben könnte.

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