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Pat Gelsinger verlässt Intel: Neuer Führungswechsel bei Chip-Riesen

by Jerry Jackson
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Pat Gelsinger, CEO von Intel, tritt überraschend zurück und verlässt gleichzeitig den Verwaltungsrat des Unternehmens. Nach weniger als vier Jahren im Amt spiegelt dieser Schritt die anhaltenden Herausforderungen wider, mit denen der Halbleiterhersteller konfrontiert ist. Finanzielle Verluste und eine schwindende Marktstellung belasten den einstigen Branchenführer.

Bis ein neuer CEO ernannt wird, übernehmen David Zinsner und Michelle Johnston Holthaus interimistisch die Unternehmensführung. Die Suche nach einer langfristigen Leitung beginnt inmitten einer kritischen Phase für Intel.

Verlust der Marktdominanz

Einst der unangefochtene Marktführer, hat Intel seine Spitzenposition in der Halbleiterindustrie verloren. Besonders Nvidia hat Intel überholt und sich eine Schlüsselrolle bei Chips für Künstliche Intelligenz (KI) gesichert. Vor Kurzem ersetzte Nvidia Intel im Dow Jones Industrial Average, ein klares Zeichen für den Bedeutungsverlust des Traditionsunternehmens.

Gelsinger, der seine Karriere 1979 bei Intel begann, kehrte 2021 als CEO zurück, um das Unternehmen neu auszurichten. Seine Expertise als erster Chief Technology Officer des Unternehmens sollte Intel wieder auf Erfolgskurs bringen. Doch trotz seiner Bemühungen konnte das Unternehmen weder die Marktführerschaft zurückgewinnen noch seine finanziellen Probleme lösen.

Finanzielle Schwierigkeiten und Einsparungen

Intel kämpft mit erheblichen finanziellen Problemen und verzeichnete im letzten Quartal einen Verlust von 16,6 Milliarden US-Dollar (15,7 Milliarden Euro). Um Kosten zu senken, kündigte Gelsinger im August den Abbau von rund 15.000 Arbeitsplätzen an, etwa 15 % der gesamten Belegschaft. Diese Maßnahme ist Teil eines Plans, bis 2025 Einsparungen von 10 Milliarden US-Dollar (9,5 Milliarden Euro) zu erreichen.

Die staatliche Unterstützung, die Intel ursprünglich zugesagt wurde, wurde ebenfalls reduziert. Die US-Regierung kürzte die geplanten 8,5 Milliarden US-Dollar (8 Milliarden Euro) für neue Chipfabriken. Gleichzeitig erhielt Intel 3 Milliarden US-Dollar (2,87 Milliarden Euro) für die Herstellung militärischer Chips. Regierungskreise betonten, dass diese Kürzungen nicht mit der finanziellen Leistung des Unternehmens zusammenhängen.

Übergangsphase und Führungswechsel

Während der Übergangszeit übernehmen zwei erfahrene Führungskräfte die Leitung. David Zinsner, Intels Finanzvorstand, wird sich auf die Stabilisierung der Finanzen konzentrieren. Michelle Johnston Holthaus, Leiterin von Intel Products, verantwortet Schlüsselbereiche wie Client Computing, Data Center, KI und Netzwerktechnologien.

Frank Yeary, unabhängiger Vorsitzender des Verwaltungsrats, übernimmt interimistisch die Rolle des Executive Chair. Er lobte Gelsingers Einsatz: „Pat hat in einer entscheidenden Phase die Fertigung erneuert und Innovationen gefördert.“

Intels Zukunft steht auf dem Spiel

Die Nachricht vom Rücktritt Gelsingers sorgte für einen leichten Anstieg der Aktien, die im Morgenhandel um 2,6 % zulegten. Dennoch bleibt die Unsicherheit groß: Innerhalb eines Jahres verlor die Aktie 42 % ihres Wertes.

Intel steht an einem Scheideweg. Das Unternehmen muss nicht nur finanzielle Stabilität wiederherstellen, sondern auch eine klare Strategie entwickeln, um seine Wettbewerbsfähigkeit zurückzugewinnen. Der nächste CEO wird eine zentrale Rolle spielen, um Intel wieder zu einem führenden Akteur in der Halbleiterindustrie zu machen und seine Innovationskraft zu stärken.

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