Vergleich mit deutschem Unternehmen beendet langjährigen Rechtsstreit
Der Schweizer Rüstungskonzern Ruag hat sich außergerichtlich mit dem deutschen Unternehmen Global Logistics Support (GLS) geeinigt. Damit endet ein mehrjähriger Streit um 25 Leopard-1-Panzer, die Ruag nun endgültig behalten darf. Über die Höhe der Entschädigung an GLS wurde nichts bekannt – beide Parteien verweisen auf eine Verschwiegenheitsvereinbarung. Ruag betonte jedoch, dass ihre wirtschaftlichen Interessen vollständig gewahrt wurden.
Ursprung des Konflikts: Kauf ohne Abholung
Die Auseinandersetzung geht auf einen Vertrag aus dem Jahr 2019 zurück. GLS hatte die Panzer von Ruag gekauft, holte sie aber nie ab. Daraufhin zahlte Ruag den Kaufpreis zurück. Später floss erneut Geld von GLS, worauf das Unternehmen den Anspruch auf die Fahrzeuge erneut geltend machte. Der Fall eskalierte, bis nun ein Vergleich erzielt wurde.
Rheinmetall erhält gesamte Leopard-1-Bestände
Die 25 Fahrzeuge waren Teil eines Kontingents von insgesamt 96 Leopard-1-Panzern, das Ruag vor rund zehn Jahren von der italienischen Armee übernommen hatte. Mit der Einigung ist nun der Weg frei: Nach dem bereits angekündigten Verkauf von 71 Panzern an Rheinmetall gehen nun auch die restlichen 25 Fahrzeuge an das deutsche Unternehmen. Somit übernimmt Rheinmetall die komplette Flotte.
Eine Weitergabe der Panzer an die Ukraine ist laut Vereinbarung ausgeschlossen. Diese Bedingung war maßgeblich dafür, dass der Schweizer Bundesrat dem Geschäft im Mai zustimmte. Interne Berichte hatten zuvor Unregelmäßigkeiten bei der Lagerung und Ersatzteilbewertung aufgezeigt. Eine Untersuchung gegen ein Ruag-Kadermitglied läuft weiterhin.