In Österreich beginnen dieser Tage die offiziellen Veranstaltungen zum Gedenkjahr 2024.
Am 27. April erinnert ein Staatsakt in der Wiener Hofburg an den 80. Jahrestag der Wiedererrichtung der Republik.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen lädt dazu internationale Gäste ein.
Die Festrede hält der renommierte britische Historiker Sir Christopher Clark.
Die Gedenkveranstaltungen setzen ein starkes Zeichen der historischen Selbstvergewisserung – auch im geopolitischen Kontext.
Russland von Staatsakt und Jubiläen ausgeschlossen
Österreich verzichtet bewusst auf die Einladung russischer Vertreter.
Obwohl die Rote Armee 1945 entscheidend zur Befreiung des Landes beitrug, bleibt Moskau den Feiern fern.
Die Präsidentschaftskanzlei bestätigte, dass nur Botschafter aus der EU, den USA, Grossbritannien, dem Vatikan, Mexiko, der Schweiz und Liechtenstein eingeladen wurden.
Seit Russlands Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 schliesst Österreich russische Diplomaten auch von anderen offiziellen Anlässen aus.
Der Ausschluss überrascht kaum, passt er doch zur aktuellen Haltung Wiens gegenüber Moskaus Kriegspolitik.
Auch beim Staatsvertrag keine russische Präsenz
Am 15. Mai begeht Österreich zudem das 70. Jubiläum des Staatsvertrags mit einer Zeremonie im Parlament.
Die Sowjetunion war 1955 zwar Mitunterzeichner, Russland bleibt jedoch auch hier aussen vor.
Die Parlamentsdirektion erklärte, es habe keinen Austausch mit der russischen Botschaft in Wien gegeben.
Vertreter Frankreichs, der USA und Grossbritanniens stehen hingegen auf der Gästeliste.
Russland veranstaltet derweil am 9. Mai seinen traditionellen Empfang in Wien zum „Tag des Sieges“.
An diesem Tag gedenkt Moskau jährlich dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa.
In Wien treffen dabei unterschiedliche Geschichtsperspektiven und politische Realitäten aufeinander.