Oscar Piastri hat im Qualifying zum Großen Preis von Bahrain eine eindrucksvolle Leistung gezeigt und sich die Pole-Position gesichert. Obwohl McLaren im Vorfeld als Favorit galt, war das Kräfteverhältnis enger als erwartet. Lando Norris, aktueller WM-Spitzenreiter, schaffte es nur auf Platz sechs, während Max Verstappen enttäuschender Siebter wurde.
Mercedes stark – Red Bull schwach
George Russell war Piastri dicht auf den Fersen und holte zunächst den zweiten Platz. Charles Leclerc (Ferrari) wurde Dritter, Kimi Antonelli (Mercedes) überzeugte mit Platz vier. Nach dem Qualifying erhielt Mercedes jedoch eine Strafe: Beide Fahrer verließen die Boxengasse zu früh nach einer roten Flagge. Russell und Antonelli erhielten je eine Startplatzstrafe und rutschen um jeweils einen Platz nach hinten.
Red Bull hingegen erlebte einen schwierigen Tag. Verstappen haderte mit einem späten Setup-Wechsel und klagte über starkes Untersteuern und schlechte Bremsen. „Mit dem Auto stimmt etwas ganz und gar nicht“, funkte er an sein Team.
Der Niederländer, nur einen Punkt hinter Norris, wird am Sonntag kämpfen müssen – erneut unter schwierigen Bedingungen mit hohen Temperaturen und starkem Reifenverschleiß, wie schon in Australien und Japan.
Piastri liefert im entscheidenden Moment
McLaren dominierte alle Trainings, und Piastri setzte diesen Trend fort. Seine letzte Runde in 1:29.841 Minuten sicherte ihm mit Kontrolle und Präzision die Pole.
„Ich war das ganze Wochenende über zuversichtlich“, sagte Piastri. „Die anderen kamen näher, als mir lieb war, aber ich habe abgeliefert, als es zählte.“
Norris hingegen war sichtlich frustriert. Im ersten Sektor verlor er wertvolle Zeit: „Keine Ahnung, was passiert ist – einfach nicht schnell genug“, sagte er. Der Brite hat zuletzt zugegeben, dass das Auto in bestimmten Phasen unvorhersehbar reagiert, woran das Team arbeitet. In Bahrain hatte Piastri klar die Oberhand.
McLaren hatte in Bahrain bereits in den Tests überzeugt, und die Bedingungen mit wenig Grip und starker Reifenabnutzung kommen dem MCL39 besonders entgegen. Anders als beim Ein-Stopp-Rennen in Japan wird es am Sonntag deutlich variabler – eine echte Chance für Piastri.
Wer kann Piastri im Rennen gefährlich werden?
Piastri startet von vorn und hat beste Chancen auf McLarens ersten Bahrain-Sieg. Norris muss hoffen, sich nach vorn zu arbeiten und zumindest aufs Podium zu fahren.
Verstappen steht erneut vor einer Aufgabe, bei der es darum geht, Schadensbegrenzung zu betreiben. Seine Red-Bull-Balanceprobleme in heißen Bedingungen zeigen, wie viel Entwicklungsarbeit noch nötig ist.
In Q3 legte Piastri den ersten Maßstab, knapp vor Russell und Norris. Die finalen Runden waren entscheidend: Russell setzte eine starke Zeit, doch Piastri konterte mit einer fehlerfreien Schlussrunde.
Das Qualifying-Ergebnis (Top 10)
- Oscar Piastri (McLaren) – 1:29.841
- Charles Leclerc (Ferrari) (nach Strafversetzung von Russell)
- George Russell (Mercedes)
- Pierre Gasly (Alpine)
- Kimi Antonelli (Mercedes)
- Lando Norris (McLaren)
- Max Verstappen (Red Bull)
- Carlos Sainz (Williams)
- Lewis Hamilton (Ferrari)
- Yuki Tsunoda (Red Bull)
Dahinter: Jack Doohan (Alpine) auf 11, Isack Hadjar (Racing Bulls) 12, Nico Hülkenberg (Haas) 13, Fernando Alonso (Aston Martin) 14.
Esteban Ocon schied nach einem Unfall in Q2 aus (P15), blieb aber unverletzt. Alex Albon (Williams) wurde 16., Liam Lawson 17. (Racing Bulls), Gabriel Bortoleto 18. (Sauber), Lance Stroll 19. (Aston Martin) und Oliver Bearman 20. (Haas).
McLaren vor dem Durchbruch?
Mit der Pole im Rücken und dem besten Longrun-Paket im Feld hat Piastri beste Karten für den Sieg. Sollte er sich durchsetzen, wäre es ein echtes Ausrufezeichen – und ein Signal, dass McLaren dieses Jahr ein ernstzunehmender Titelanwärter ist.