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Ölpreise dürften nach US-Angriff auf Iran steigen

by Katharina Eberharter
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Geopolitische Spannungen treiben Märkte

Nach dem US-Militärschlag gegen den Iran erwarten Analysten zu Beginn der neuen Handelswoche einen deutlichen Anstieg der Ölpreise. Der Angriff hat die Sorge vor einer weiteren Eskalation in der Region geschürt, insbesondere vor einer möglichen Blockade der Straße von Hormus, einer entscheidenden Schifffahrtsroute für den weltweiten Ölhandel.

Am Freitag lag der Preis für ein Barrel Brent-Öl bei etwa 77 US-Dollar – rund 10 % mehr als Mitte Juni, als ein israelischer Angriff auf iranische Nuklearanlagen zu Gegenschlägen Teherans führte. Nach dem nun erfolgten US-Angriff könnte der Preis laut Marktbeobachtern um weitere 3 bis 5 Dollar steigen, wenn die Märkte am Sonntagabend (23 Uhr britischer Zeit) öffnen.

Szenarien reichen bis 130 Dollar pro Barrel

Jorge Leon, ehemaliger OPEC-Experte und Analyst bei Rystad Energy, warnt vor drastischeren Preissprüngen bei direkter iranischer Vergeltung oder Angriffen auf Öl-Infrastruktur in der Region. Auch die Investmentbank JP Morgan hatte bereits prognostiziert, dass der Ölpreis auf bis zu 130 Dollar klettern könnte, sollte die Straße von Hormus langfristig blockiert werden – ein Szenario mit massiven globalen Folgen.

Die Straße von Hormus ist für etwa ein Fünftel des weltweiten Ölverbrauchs entscheidend. Eine Sperrung hätte erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft – mit steigenden Benzinpreisen, verteuerten Transportkosten und potenziell höherer Inflation.

Markt bleibt nervös, Experten mahnen zur Vorsicht

Am Freitag schloss Brent-Öl bei 77,01 US-Dollar, während das US-amerikanische WTI-Öl bei 73,84 Dollar notierte. Einige Analysten relativieren allerdings das Risiko langfristiger Beeinträchtigungen. Da der Großteil der iranischen Ölexporte nach China durch die Straße von Hormus führt, wäre eine dauerhafte Blockade auch für Teheran selbst wirtschaftlich schädlich.

Zum Vergleich: Der bisherige Höchststand von Brent-Öl lag im Juli 2008 bei 147,50 Dollar, kurz vor dem Ausbruch der globalen Finanzkrise. Sollte die Lage weiter eskalieren, könnte der neue Konflikt jedoch zu einem ähnlichen Preisniveau führen.

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