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Niedrige Wasserstände treiben Frachtkosten auf Europas Flüssen in die Höhe

by Katharina Eberharter
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Hitze und Dürre senken Pegelstände

Hitzewellen und ausbleibender Regen haben die Wasserstände auf Europas wichtigsten Flüssen, darunter Rhein, Donau und Weichsel, drastisch sinken lassen. Dies wirkt sich direkt auf die Binnenschifffahrt aus und erhöht die Transportkosten.

Rhein: Schiffe nur halb beladen

Auf dem Rhein in Deutschland müssen Schiffe zwischen Duisburg, Köln und dem Engpass Kaub mit halber Ladung fahren, da die Pegel zu niedrig sind. Leichte Regenfälle am Wochenende führten nur zu einem geringen Anstieg.

Da Schiffe nicht voll beladen werden können, verlangen Betreiber Zuschläge auf Frachtpreise, was die Kosten für die Verlader erhöht. Statt einer großen Ladung auf einem Schiff wird die Fracht oft auf mehrere Schiffe verteilt.

Jährlich werden fast 200 Millionen Tonnen Güter auf deutschen Flüssen transportiert, ein Großteil davon auf dem Rhein, darunter Kohle, Autoteile, Getreide, Lebensmittel und Chemikalien.

Donau: Schiffe nur zu 30-40 % ausgelastet

Auch auf der Donau in Ungarn wirkt sich der niedrige Wasserstand aus, nachdem in Budapest Temperaturen von 35°C gemessen wurden. Schiffe können nur 30–40 % ihrer Kapazität nutzen, wie Attila Bencsik vom ungarischen Schifffahrtsverband erklärt.

Weichsel: Rekordtief in Warschau

In Polen hat die Weichsel in Warschau den niedrigsten jemals gemessenen Pegelstand erreicht, da die Temperaturen lange über 30°C lagen und es kaum geregnet hat.

Rückblick und aktuelle Prognosen

Bereits vor drei Jahren kam es in Deutschland nach einer Hitzewelle und Dürre zu extrem niedrigen Rheinpegeln, die Lieferketten unterbrachen und Produktionsprobleme verursachten.

Auch in Frankreich musste EDF 2020 den Betrieb von Kernkraftwerken am Rhône und der Garonne drosseln, da die Flüsse zu warm wurden und nicht mehr zur Kühlung genutzt werden konnten.

Ausblick: Regen in Deutschland – Probleme in UK

Für Deutschland wird in den kommenden Tagen Regen vorhergesagt, der die Wasserstände anheben könnte.

In Yorkshire (UK) sind die Wasserreservoirs jedoch bereits stark betroffen. Die Füllstände sanken von 63 % im Mai auf 55,8 % im Juni – deutlich unter dem Durchschnitt von 81,9 %. Yorkshire erlebt das trockenste Frühjahr seit 132 Jahren und den wärmsten Juni seit Messbeginn, wodurch sich die Wasserknappheit verschärft.

Am 30. Juni wurden in Yorkshire fast 1,5 Milliarden Liter Wasser verbraucht, rund 200 Millionen Liter mehr als üblich.

Auch Severn Trent in Großbritannien rief 8 Millionen Kunden auf, sparsam mit Wasser umzugehen. Zwar sei derzeit kein Verbot für die Nutzung von Gartenschläuchen geplant, bleibe aber als Option bestehen.

Fazit

Niedrige Wasserstände infolge von Hitze und Trockenheit beeinträchtigen die Schifffahrt auf Europas Flüssen erheblich und führen zu steigenden Frachtkosten. Dies könnte Auswirkungen auf Lieferketten und die Wirtschaft haben, während steigender Wasserverbrauch in Hitzeperioden die Wasserversorgung zusätzlich belastet.

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