Eine NHS-Managerin darf ihre Schlafgummis für Kinder nicht mehr verkaufen. Die britische Arzneimittelaufsicht MHRA stoppte den Verkauf, weil die „Magnesium Glycinate“-Gummis offenbar heimlich Melatonin enthalten. Das Hormon hilft beim Schlafen, ist in Großbritannien aber verschreibungspflichtig. Sally Westcott, die die Firma Nutrition Ignition betreibt und gleichzeitig beim NHS arbeitet, bestreitet, absichtlich ein verschreibungspflichtiges Mittel verkauft zu haben.
Melatonin nicht deklariert – Eltern schlagen Alarm
Zwei Mütter hatten die Behörde alarmiert. Ihre Kinder schliefen nach Einnahme der Gummis ungewöhnlich schnell ein. Ein unabhängiges Labor fand heraus, dass jeder Gummi 0,53 mg Melatonin enthält – genug, um ein Kind ohne ärztliche Aufsicht zu beruhigen. Die Werbung versprach lediglich „natürliche Hilfe beim Einschlafen“ und warb besonders für Kinder mit ADHS oder Autismus.
Die Mütter zeigen sich schockiert. „Es ist skandalös, dass Eltern verschreibungspflichtige Mittel einfach online kaufen können“, sagte eine Mutter. Die Gummies waren sogar bei Amazon erhältlich und wurden dort als „Wundermittel“ gefeiert.
Behörde ermittelt, Produkt weiter auf eBay erhältlich
Die MHRA ließ die Gummis bei Amazon sperren, bei eBay sind sie noch erhältlich. Die Aufsicht betont, dass Melatonin in Großbritannien nur mit Rezept verkauft werden darf. Westcott erklärte, sie arbeite mit zertifizierten Herstellern und prüfe den Fall jetzt selbst. Der Fall zeigt laut Experten, wie wenig reguliert der Markt für Nahrungsergänzungsmittel ist. Eltern könnten ihren Kindern unbewusst zu hohe Dosen geben – mit unbekannten Folgen.