Startschuss für autonome E-Shuttles in Hamburg und Los Angeles
Volkswagen wagt den Einstieg in die Welt des autonomen Fahrens – und das mit einem konkreten Zeitplan. Ab 2026 soll der selbstfahrende Elektro-Van ID Buzz in Hamburg und Los Angeles auf die Straße gehen. Später will man auch andere Städte bedienen. Eine Absichtserklärung mit den Berliner Verkehrsbetrieben liegt bereits vor.
Das Fahrzeug richtet sich ausschließlich an Unternehmen: VW plant keine Verkäufe an Privatpersonen, sondern bietet Komplettpakete für Flottenbetreiber an – inklusive Software, Buchungsplattform, Wartung und Verwaltung. In den USA wurde bereits eine Kooperation mit Uber vereinbart, zunächst für 10.000 Fahrzeuge.
Technik von Mobileye – Markt mit Milliardenpotenzial
Volkswagen investiert Milliarden in das neue Geschäftsmodell. Der ID Buzz soll zum europäischen Vorreiter für autonomes Fahren werden. Die Sensorik und Steuerungssysteme stammen vom Intel-Unternehmen Mobileye. 27 Sensoren, darunter Lidar, Radar und Kameras, erfassen die Fahrzeugumgebung in alle Richtungen.
Noch ist der Einsatz stark begrenzt. In Hamburg darf der ID Buzz nur in einem definierten Gebiet fahren – bis zur Stadtgrenze reicht das nicht. Ein Kontrollzentrum soll jederzeit eingreifen können. Die Zulassung für einen Betrieb ohne Sicherheitsfahrer steht ebenfalls noch aus.
Kritik an Deutschlands zersplitterter Pilotprojekt-Landschaft
Anders als Tesla oder Waymo verfolgt VW eine B2B-Strategie und konzentriert sich auf professionelle Nutzer. Tesla will sein erstes Robotaxi zwar noch diese Woche präsentieren, doch VW ist mit seinem seriennahen Modell vorerst vorn.
Fachleute sehen Deutschland beim Thema autonomes Fahren jedoch strukturell im Rückstand. Fördermittel seien über viele einzelne Projekte verstreut worden, ohne nachhaltige Planung. “Wir brauchen keine weiteren Tests, sondern einen geordneten Übergang in den Regelbetrieb”, forderte VDV-Präsident Ingo Wortmann.
Während Hersteller wie GM und Ford sich zuletzt zurückgezogen haben, hält VW an seinen Plänen fest – und verweist auf unfallfreie Testreihen in Hamburg und München. Damit positioniert sich der Konzern in einem hochdynamischen Zukunftsmarkt – mit Ambitionen auf globaler Ebene.