Home » Neue EU-Regeln zwingen Schifffahrt zu mehr Verantwortung

Neue EU-Regeln zwingen Schifffahrt zu mehr Verantwortung

by Damian Huber
0 comments

EU-Abgeordnete und Regierungen beschlossen, Plastikschutzmaßnahmen auf den Schiffsverkehr auszudehnen.
Sie reagierten auf mehrere Vorfälle, bei denen Küsten mit Millionen Plastikpellets überschwemmt wurden.
Die Abgeordneten forderten robuste Verpackungen und verpflichtende Angaben für den Transport von Kunststoffgranulat auf See.
Sie widersprachen der EU-Kommission, die den Seeverkehr aus den Vorschriften ausschließen wollte.
Der Kompromiss verpflichtet Transportunternehmen, internationale Standards zur Verpackung und Dokumentation einzuhalten.
Die EU macht Reedereien nun direkt für Verluste von Pellets während des Transports verantwortlich.
Spediteure müssen sich nach den Vorgaben der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation richten.
Die Politik reagierte damit auf die wachsende Sorge über Mikroplastikverschmutzung durch Containerverluste auf See.


Großbetriebe im Kunststoffhandel müssen sich prüfen lassen

Firmen, die mehr als 1.500 Tonnen Kunststoffgranulat im Jahr bewegen, benötigen künftig eine unabhängige Zertifizierung.
Mittlere und große Betriebe müssen sich zudem regelmäßigen externen Prüfungen stellen.
Die EU verlangt klare Nachweise, dass Betriebe Vorschriften zu Verpackung, Handhabung und Nachverfolgung einhalten.
Kleinere und einige mittlere Unternehmen erhielten Ausnahmen, bleiben aber größtenteils unter Beobachtung.
Umweltorganisationen bezeichneten die neuen Vorgaben als entscheidenden Fortschritt im Kampf gegen Plastikverschmutzung.
Verantwortliche begrüßten verbindliche Regeln entlang der gesamten Kunststofflieferkette.
Frédérique Mongodin von Seas At Risk lobte die Durchsetzungskraft des Gesetzes.
Sie kritisierte allerdings, dass der Seeverkehr erst spät berücksichtigt wurde.
Mongodin sagte, Unfälle mit Frachtschiffen hätten den Druck auf die Gesetzgebung erhöht.


Europa reagiert auf Mikroplastik als globale Gefahr

Das Gesetz folgt auf Studien, die Mikroplastik mit gravierenden Umwelt- und Gesundheitsrisiken verbinden.
Wissenschaftler entdecken Mikroplastik in Tieren, Pflanzen und menschlichem Gewebe.
Forscher bestätigten, dass die Partikel sogar die Blut-Hirn-Schranke durchdringen können.
Die EU-Kommission geht von jährlich bis zu 184.000 Tonnen verlorenem Granulat aus.
Rund 40 % davon gelangen durch Seetransporte in die Umwelt.
César Luena, zuständiger EU-Abgeordneter, forderte Konsequenzen für wiederholte Umweltkatastrophen.
Er verwies auf Vorfälle in Spanien, den Niederlanden und der Nordsee.
Luena betonte, dass nur ein bindendes Gesetz künftige Schäden verhindern könne.
Die neuen Regeln ergänzen das Mikroplastikverbot von 2023, das gezielte Zusätze in Konsumgütern untersagt.
Beide Gesetze markieren Europas erste koordinierte Strategie gegen Mikroplastikverschmutzung.

You may also like

Feature Posts

Recent Post

Newsletter

Subscribe my Newsletter for new blog posts, tips & new photos. Let's stay updated!