Eine neue Studie aus Israel warnt: Verzögerungen bei der Wiederbelebung von Sportlern durch Versuche, ein angebliches „Zungeverschlucken“ zu verhindern, könnten lebensgefährlich sein. Statt sofortiger Herzdruckmassage versuchten Ersthelfer in vielen Fällen zunächst, die Atemwege zu sichern – oft vergeblich.
„Die erste Maßnahme muss die sofortige Herzdruckmassage sein“, sagt Dr. Dana Viskin von der Universität Tel Aviv. „Zeit, die mit der Überprüfung der Atemwege vergeudet wird, kostet Leben.“
Die Forscher analysierten 45 Videos von Kollapsen bei Sportlern zwischen 1990 und 2024. In 30 Fällen war ein Herzstillstand erkennbar. Doch in 27 Fällen erfolgten zunächst falsche Maßnahmen – wie das Öffnen des Mundes –, bevor mit der CPR begonnen wurde. 18 dieser Athleten starben oder verblieben in einem vegetativen Zustand. Keiner der drei Sportler, bei denen direkt Herzdruckmassagen erfolgten, hatte solch ein schlechtes Outcome.
Die weitverbreitete Vorstellung vom „Zungeverschlucken“ sei ein Mythos, so Viskin. Zwar könne die Zunge bei Bewusstlosigkeit die Atemwege blockieren, doch sie könne nicht verschluckt werden.
Die Autoren fordern, dass Medien und Erste-Hilfe-Kurse stärker auf die korrekte Reihenfolge der Maßnahmen – Zuerst drücken, dann alles andere – hinweisen sollten. In lebensbedrohlichen Momenten zählt jede Sekunde.