Ein 27-jähriger Angestellter einer bekannten Berner Bäckerei hat sich über mehrere Monate hinweg mehr als 18’000 Franken auf betrügerische Weise aus der Kasse des Unternehmens genommen. Die Masche: fingierte Rückzahlungen für Mehrweggeschirr, das nie zurückgegeben wurde.
Zwischen Februar und Juli 2024 führte der Mitarbeiter in der frisch eröffneten Filiale der Bäckerei in Bern fast täglich fiktive Rückzahlungen von Mehrweggeschirr in die Buchhaltung ein. Die Kunden hatten das Geschirr jedoch nie zurückgebracht, dennoch verbuchte der 27-Jährige diese als Rückzahlungen und nahm die entsprechenden Beträge, die sich häufig auf 150 bis 300 Franken pro Tag beliefen, in bar aus der Kasse. Insgesamt summierte sich der Schaden auf rund 18’370 Franken.
Strafmaßnahme und Geldstrafe
Die Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland verurteilte den Angeklagten wegen Diebstahls zu einer bedingten Geldstrafe von 4000 Franken. Diese wird unter der Voraussetzung einer zwei Jahre andauernden Probezeit ausgesprochen. Zusätzlich muss der 27-Jährige eine Busse von 1000 Franken sowie Gerichtskosten in Höhe von 500 Franken zahlen.
Auf Anfrage von 20 Minuten wollten weder der Beschuldigte noch die Bäckerei selbst eine Stellungnahme zu dem Vorfall abgeben.
Arbeitsplatz-Diebstahl häufiger als angenommen
Obwohl der Fall in dieser Höhe ungewöhnlich ist, zeigt eine Umfrage, dass Diebstähle am Arbeitsplatz in der Schweiz keine Seltenheit sind. Laut einer Studie des Online-Vergleichsdienstes Moneyland gaben 27 Prozent der 1500 Befragten an, schon einmal etwas bei der Arbeit gestohlen zu haben. Männer neigen etwas häufiger zu solchem Verhalten (29 Prozent) als Frauen (25 Prozent). Besonders junge Menschen und solche im mittleren Alter fallen der Versuchung oft eher zum Opfer: Während 32 Prozent der 18- bis 25-Jährigen und 31 Prozent der 26- bis 49-Jährigen angaben, schon einmal etwas am Arbeitsplatz gestohlen zu haben, waren es bei den 50- bis 74-Jährigen nur 22 Prozent.