Eine Studie aus der Agrarregion Santa Fe in Argentinien zeigt: Schwangere, die gleichzeitig mehrere Pestizide ausgesetzt sind, erleiden häufiger Komplikationen als jene mit nur einer Substanz im Körper. Bei Urinuntersuchungen von 89 Frauen fanden die Forschenden rund 40 Pestizide, von denen 81 % mindestens eines und 64 % mehrere aufwiesen. Unter Letzteren traten in 34 % der Fälle Schwangerschaftsprobleme wie Schwangerschaftshypertonie oder intrauterines Wachstumsrestriktionen auf. Ländliche Teilnehmerinnen – die stärker mehrfach belastet waren (70 % vs. 55 % in Städten) – hatten über doppelt so häufig Komplikationen.
Triazol-Pilzbekämpfungsmittel und regulatorische Lücken
Insbesondere höhere Werte an Triazol-Fungiziden, üblicherweise in Getreide-, Mais- und Sojaanbau eingesetzt, standen mit Komplikationen in Verbindung. Obwohl deren Einsatz in den USA zwischen 2006 und 2016 vervierfacht wurde, fehlt es weltweit an Vorschriften für Pestizid-Mischungen. Expert:innen fordern umfangreichere Bio-Monitoring-Programme und eine Neubewertung von Anwendungsprotokollen, Expositionsgrenzen und Gesundheitsrisiken, um Schwangere besser zu schützen.