McLaren erlebt beim diesjährigen Grand Prix in Silverstone ein sportliches Comeback, das als Höhepunkt eines jahrzehntelangen Wiederaufbaus gefeiert wird. Lando Norris und Oscar Piastri stehen als Top-Favoriten im Rampenlicht, während das Team unter Teamchef Andrea Stella vom einstigen Krisenteam zum Titelanwärter gereift ist.
Vom Tiefpunkt zurück an die Spitze
2015, als Andrea Stella als Trackside Head of Operations zu McLaren kam, lag das Team 5,1 Sekunden hinter der Pole und beendete die Saison auf Platz 9 – eine Schmach für das einst ruhmreiche Team mit 12 Fahrer- und 8 Konstrukteurstiteln. Weltmeister wie Jenson Button und Fernando Alonso kämpften mit einem unzuverlässigen Honda-Motor, während McLaren im Mittelfeld feststeckte.
Doch hinter den Kulissen begann ein mühsamer Prozess der Erneuerung, der sich 2023 auszahlen sollte: Norris kämpfte mit Verstappen um Siege, während McLaren eine Performance zeigte, wie zuletzt unter Lewis Hamilton beim letzten Heimsieg 2008.
Schlüsselrolle von Andrea Stella
Der 54-jährige Italiener Stella, der 2022 Teamchef wurde, setzte auf Präzision, Struktur und Menschlichkeit:
- Er war Performance Engineer von Michael Schumacher und Kimi Räikkönen bei Ferrari und lernte von Größen wie Ross Brawn, Jean Todt und Rory Byrne.
- Detailgenauigkeit zeigt sich selbst in Kleinigkeiten, wie dem akribischen Ausrichten von Aufnahmegeräten vor Pressekonferenzen.
- Stella beschreibt den Wandel als ein „verfeinertes, geschärftes Framework“, das er seit 25 Jahren verfolgt.
Der Einfluss auf McLaren
Norris betont den Einfluss Stellas auf das Team:
„Andrea hat eine einzigartige Fähigkeit, das Potenzial von Menschen freizusetzen und ein Team zu motivieren. Das ist in der Formel 1 unübertroffen.“
Stella wiederum stellt heraus, dass McLaren durch 1.000 engagierte Mitarbeitende getragen wird, bleibt dabei aber bescheiden:
„Manchmal sage ich, ich bin ein Renningenieur, der vorübergehend als Teamchef arbeitet.“
Silverstone als Bühne des Comebacks
- Über 10.000 Fans werden im „Landostand“ an der Stowe-Kurve erwartet.
- McLarens Papaya-Farben dominieren das Gelände.
- Nach dem Sieg in Österreich reist Norris als Mitfavorit an, nur 15 Punkte hinter Piastri in der Meisterschaft.
- Regen könnte am Sonntag eine Rolle spielen, doch die Hoffnung auf den ersten Heimsieg seit 16 Jahren ist groß.
Fazit
McLaren steht kurz davor, nach einer Dekade der Krise wieder als „Hauptact“ in der Formel 1 aufzutreten.
Dank Stellas ruhiger, analytischer Führung, dem gesteigerten Selbstbewusstsein des Teams und dem Talent von Norris und Piastri hat sich McLaren in eine Position gebracht, die dem Team wieder Hoffnung auf Siege und Titel gibt – genau dort, wo McLaren historisch hingehört.