LinkedIn kritisiert ein geplantes australisches Gesetz, das Kindern unter 16 Jahren den Zugang zu sozialen Medien verbieten soll. Die Plattform, die zu Microsoft gehört, erklärte vor dem Senat, ihre Inhalte seien für Minderjährige uninteressant. Im Gegensatz zu Netzwerken wie Instagram oder TikTok fokussiere sich LinkedIn auf berufliches Netzwerken.
Die australische Regierung plant, Kinder vor schädlichen Auswirkungen sozialer Medien zu schützen. Dafür sollen Kinder unter 16 Jahren von bestimmten Plattformen ausgeschlossen werden. LinkedIn betont jedoch, dass seine Altersgrenze von 16 Jahren bereits bestehe. Außerdem würden die Inhalte nicht gezielt Minderjährige ansprechen, weshalb die Plattform von dem Gesetz ausgenommen werden sollte.
LinkedIn betonte, Konten von Nutzern unter 16 Jahren konsequent zu löschen. Die Plattform sieht sich nicht in der gleichen Verantwortung wie Netzwerke, die sich stark an jüngere Nutzer richten. Zusätzliche Regelungen würden laut LinkedIn unnötige Kosten und Verwaltungsaufwand verursachen, ohne einen echten Schutz zu bieten.
Widerstand von Technologieunternehmen
Auch andere Technologie-Giganten äußern Kritik an dem Gesetz. Meta, Google, Snap Inc. und TikTok warnen vor negativen Auswirkungen auf den Betrieb und bezweifeln die Wirksamkeit. Besonders die Altersverifizierung und die Schnelligkeit des Gesetzgebungsprozesses stoßen auf Bedenken.
TikTok hebt hervor, dass das Gesetz unbeabsichtigte Konsequenzen haben könnte. Es bestehe die Gefahr, dass Nutzererfahrungen und Plattform-Funktionalität leiden.
Globale Debatte um Kinderschutz im Internet
Das geplante Gesetz hat internationale Aufmerksamkeit erregt. Länder wie das Vereinigte Königreich und Frankreich verfolgen ähnliche Maßnahmen. Doch Experten kritisieren die kurze Frist für öffentliche Stellungnahmen in Australien. Der beschleunigte Prozess weckt Datenschutzbedenken und Zweifel an der Wirksamkeit.
Trotz der Kritik will die australische Regierung das Gesetz schnell verabschieden. Sie sieht dringenden Handlungsbedarf, um Kinder vor den Risiken sozialer Medien zu schützen. Das Thema gewinnt weltweit an Bedeutung, da Länder den Umgang mit Plattformen und Kindersicherheit neu bewerten.