Kardinäle wählen Prevost überraschend zum Papst
Am zweiten Tag des Konklaves wählten die Kardinäle Robert Francis Prevost zum neuen Papst.
Gegen 18 Uhr stieg weißer Rauch auf – ein Zeichen für die getroffene Entscheidung.
Kurz darauf trat Prevost als Papst Leo XIV auf den Balkon des Petersdoms und sagte: „Der Friede sei mit euch allen.“
Er gedachte seines Vorgängers Papst Franziskus, der am 21. April im Alter von 88 Jahren verstarb.
Leo XIV betonte seine geistlichen Wurzeln als Augustiner und versprach, den Gläubigen „als Christ mit euch und als Bischof für euch“ zu dienen.
US-Geboren, aber weltweit verwurzelt
Obwohl in Chicago geboren, verbrachte Prevost Jahrzehnte in Peru – zuerst als Missionar, später als Erzbischof.
2015 erhielt er die peruanische Staatsbürgerschaft.
2023 berief ihn Papst Franziskus nach Rom, wo er die Bischofskongregation leitete – eine der mächtigsten Positionen im Vatikan.
Trotz seines geringen öffentlichen Profils war er in kirchlichen Führungskreisen sehr präsent.
Reformer mit klarer Haltung
Leo XIV unterstützte Reformen im Vatikan, darunter die Einbindung von Frauen in die Auswahl von Bischöfen.
In Umweltfragen stimmt er mit Franziskus überein: Er fordert konkrete Maßnahmen gegen Klimawandel und Technikmissbrauch.
In ethischen Fragen bleibt er konservativ: 2012 kritisierte er die Darstellung des „homosexuellen Lebensstils“ in den Medien.
Er lehnt die Weihe von Frauen zu Diakoninnen ab und bezeichnet Abtreibung als „eine Form des Mordes“.
Ein Pontifikat zwischen Wandel und Beständigkeit
Leo XIV übernimmt die Leitung der Kirche in einer Zeit globaler Krisen und innerer Spannungen.
Seine internationale Erfahrung, sein besonnener Führungsstil und seine klare Lehre überzeugten die Kardinäle.
Er will Reformen weiterführen – jedoch auf Basis fester Glaubensgrundsätze – und mit einer Botschaft des Friedens Orientierung geben.
