Die COP29 in Baku fand ihren Abschluss mit einem umstrittenen Finanzabkommen, das den wohlhabenden Nationen ab 2035 jährliche Zahlungen von 300 Milliarden US-Dollar für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel in den Entwicklungsländern zusichert. Doch die Reaktionen der Entwicklungsländer fielen negativ aus – viele sahen das Abkommen als unzureichend an und kritisierten es scharf.
Ursprünglich hatten Industrieländer wie die USA, die EU und Japan ein Angebot von 250 Milliarden US-Dollar gemacht. Dieses Angebot wurde von den Entwicklungsländern sofort abgelehnt und als „Witz“ bezeichnet. Vor allem die Gruppe der „am wenigsten entwickelten Länder“ (LDCs) und die „Allianz der kleinen Inselstaaten“ (AOSIS) protestierten, indem sie das Treffen verließen, obwohl sie betonten, dass sie nicht vollständig auf die Verhandlungen verzichten wollten. Ihre Geduld war jedoch erschöpft, da sie ein deutlich höheres Ziel forderten.
Im weiteren Verlauf der Verhandlungen wurde das Angebot auf 300 Milliarden US-Dollar erhöht, was jedoch weiterhin nicht die Erwartungen der Entwicklungsländer erfüllte. Die G77+China-Gruppe, die eine Vielzahl von Ländern aus Lateinamerika, Afrika und Asien umfasst, hatte ein Finanzziel von 500 Milliarden US-Dollar vorgeschlagen, um das derzeitige jährliche Finanzierungsziel von 100 Milliarden US-Dollar zu ersetzen. Doch diese Forderung stieß auf Widerstand bei den westlichen Staaten.
Die Verhandlungen wurden zunehmend emotional, und US-Klimabeauftragter John Podesta geriet während eines Spaziergangs aus der Verhandlungshalle unter Kritik von Aktivisten. Diese warfen der Biden-Regierung vor, ihre Versprechen in Sachen Klimagerechtigkeit nicht einzuhalten, und bezeichneten das Verhalten als enttäuschend.
Nach einer langen Phase intensiver Verhandlungen und einem Appell des COP29-Präsidenten Mukhtar Babayev an die Delegierten, sich weiter für eine Einigung einzusetzen, wurde das Finanzabkommen in den frühen Morgenstunden des Sonntags endgültig beschlossen. Trotz der Fortschritte bleibt die Frage, wie die reichen Länder die erforderlichen Mittel bereitstellen und wie der globale Klimafonds gerecht und nachhaltig ausgestaltet werden kann, eine ungelöste Herausforderung.