Seit Mitte März kontrolliert Israel weitere Teile des Gazastreifens. Die Streitkräfte eroberten etwa die Hälfte des gesamten Gebiets. Nach dem Bruch des Waffenstillstands mit der Hamas rückten israelische Einheiten massiv vor.
Kabinett beschließt langfristige Besetzung
Am Montag stimmten israelische Minister für einen neuen Plan. Dieser sieht die vollständige Besetzung des Gazastreifens vor. Die Regierung plant, dauerhaft im Gebiet zu bleiben. Der Generalstabschef ließ Zehntausende Reservisten mobilisieren. Die Regierung verfolgt damit das Ziel, die Hamas zu besiegen und Geiseln zu befreien. Der Plan würde Hunderttausende Palästinenser in den Süden treiben. Die Maßnahme verschärft die humanitäre Krise erheblich. Anonyme Beamte sprachen über den Inhalt der Militärstrategie.
Hilfsgüter gestoppt, Versorgungslage eskaliert
Noch vor dem Waffenstillstandsbruch stoppte Israel alle Hilfslieferungen. Weder Wasser noch Nahrung oder Treibstoff gelangten in den Gazastreifen. Diese Entscheidung verursachte eine schwere Hungersnot. Knappheit führte zu zahlreichen Plünderungen. Israel will laut Beamten verhindern, dass die Hamas Hilfen verteilt. Laut der Regierung stärkt dies ihre Kontrolle. Zudem soll die Hamas Hilfen einbehalten, um sich militärisch aufzurüsten. Der Plan sieht auch gezielte Luftangriffe gegen Hamas-Stellungen vor.
Israel verhandelt parallel mit mehreren Staaten über Umsiedlungspläne. Diese bezeichnen die Maßnahme als „freiwillige Auswanderung“. Doch internationale Partner, darunter europäische und arabische Länder, verurteilen den Vorstoß. Ein Beamter sagte, Israel werde den Plan stufenweise umsetzen. Beide Gesprächspartner sprachen vertraulich.
Seit Wochen erhöht Israel den Druck auf die Hamas. Die Regierung will sie zu Kompromissen bei Waffenstillstandsverhandlungen zwingen. Internationale Vermittler bemühen sich um Fortschritte. Doch bisher blieb jede Annäherung erfolglos. Israels Maßnahmen zeigten bislang keine Wirkung auf die Haltung der Hamas.