Ein Sprecher der iranischen Regierung wies Berichte zurück, wonach internationale Akteure über das iranische Atomprogramm ohne Teherans Beteiligung verhandeln. Die Erklärung folgte auf Meldungen, dass Iran die Anreicherung von Uran auf nahezu waffenfähiges Niveau beschleunigt.
Iran fordert Anerkennung seiner Rolle
Das iranische Außenministerium bestätigte Gespräche zwischen den USA und Russland über das iranische Atomprogramm. Es stellte jedoch klar, dass keine Entscheidungen ohne Irans Zustimmung getroffen werden.
„(Die iranische Atomfrage) wurde (zwischen Russland und den USA) als internationales Thema besprochen, aber jegliche Maßnahmen dazu werden nur mit Irans Zustimmung erfolgen“, erklärte Ministeriumssprecher Esmail Baghaei.
„Unsere russischen Partner wissen das genau“, ergänzte er am Montag während einer Pressekonferenz.
Im Februar führten Vertreter der USA und Russlands ihre bisher weitreichendsten Gespräche seit Russlands Invasion in die Ukraine 2022. Kurz darauf reiste der russische Außenminister Sergej Lawrow nach Teheran, was Spekulationen über eine Unterrichtung der iranischen Führung über die Gespräche mit den USA auslöste.
Politische Verschiebungen deuten auf Kurswechsel hin
Baghaeis Äußerungen fielen mit dem Rücktritt des ehemaligen iranischen Außenministers Mohammad Javad Zarif aus der Regierung von Präsident Masoud Pezeshkian zusammen. Zarif hatte das Atomabkommen von 2015 mitverhandelt, das Teherans nukleare Aktivitäten gegen Sanktionserleichterungen einschränkte.
Sein Rückzug deutet auf eine Abkehr von diplomatischen Bemühungen hin, da die US-Regierung unter Donald Trump die Sanktionen gegen Iran weiter verschärfte.
Ebenfalls kürzlich entließ das iranische Parlament Finanzminister Abdolnasser Hemmati, einen ehemaligen Präsidentschaftskandidaten, der sich offen für Gespräche mit den USA zeigte. Offiziell begründeten die Abgeordneten seine Absetzung mit dem Währungsverfall. Seine Entlassung verstärkt jedoch den Druck auf Pezeshkian, der mit dem Versprechen gewählt wurde, den Dialog mit dem Westen wiederherzustellen und Sanktionen zu beenden.
Iran treibt Urananreicherung weiter voran
Ein Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigte, dass Iran die Produktion von nahezu waffenfähigem Uran erhöht hat.
Teheran betont, sein Atomprogramm diene ausschließlich friedlichen Zwecken. Die USA hingegen behaupten, Iran habe Maßnahmen ergriffen, die es ermöglichen würden, eine Atombombe zu bauen, falls es dies beabsichtigt.
Washington und Israel haben angekündigt, Iran nicht in den Besitz von Atomwaffen gelangen zu lassen. Nach Teherans zweimaligem Angriff auf Israel während des Gaza-Krieges wächst die Gefahr einer weiteren Eskalation.