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Hightech trifft Sneaker: On startet Roboter-Offensive in Zürich

by Jasmin Gloor
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Roboter formen Schuhoberteile mit Thermoplast

Die Laufschuhmarke On setzt in Zürich-West auf eine neue Produktionsmethode. Vier ABB-Roboter sprühen dort den Schaft eines Laufschuhs aus Thermoplast. Das Verfahren spart Schritte: Kein Stoff muss mehr gewebt, geschnitten oder genäht werden.

Caspar Coppetti, Mitgründer von On, nennt das einen Technologiesprung. Früher arbeiteten rund 300 Menschen an einem Schuh. Jetzt genügen wenige Roboter. Marie Georgarakis, zuständig für Technik und Produktion, erklärt den Vorteil: Die Maschine produziert direkt die gewünschte Form.

Nur teilweise Schweizer Herstellung

Trotz modernster Technik kommt nicht der ganze Schuh aus Zürich. Die Sohlen und der untere Teil entstehen weiter in Asien – meist in Vietnam. Das Modell kostet 380 Franken und richtet sich an ambitionierte Läufer. Der Schaft ähnelt einer festen Socke, lässt sich schwer anziehen und bleibt ein Nischenprodukt.

Die Produktion läuft noch nicht perfekt. Coppetti berichtet von 10 bis 20 Prozent Ausschuss. Das sei bei neuen Methoden normal. Sobald die Fehlerquote sinkt, will On die Technologie weltweit einsetzen – auch in den USA.

Rückverlagerung mit Zukunft?

Andere Firmen wie Adidas versuchten bereits, näher am Kunden zu produzieren. Diese Projekte scheiterten. On könnte es besser machen, glaubt Matthias Ehrat, Experte für Produktmanagement an der ZHAW.

Er hält das Projekt nicht für einen PR-Trick. Viele Voraussetzungen für eine lokale Produktion seien erfüllt: hohe Automatisierung, kürzere Lieferwege und ein Technologiewechsel. Offen bleibt, ob On genug Stückzahlen schafft. Die Firma zeigt sich optimistisch und sieht den Grundstein für eine neue Produktionsära gelegt.

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