Nach wochenlangen Spannungen zwischen Washington und Tokio ist ein neuer Deal unter Dach und Fach. Die angedrohten Strafzölle auf japanische Waren wurden überraschend reduziert.
Einigung auf 15-Prozent-Zölle
Der frühere US-Präsident Donald Trump verkündete auf seiner Plattform Truth Social ein Handelsabkommen mit Japan. Die ursprünglich angekündigten Zölle von 25 Prozent auf sämtliche Importe aus Japan wurden auf 15 Prozent abgesenkt. Trump nannte das Abkommen „massiv“ und erklärte, Japan werde Investitionen im Umfang von 550 Milliarden Dollar in den USA tätigen. Dies solle Hunderttausende neue Jobs schaffen.
Japan öffnet Märkte für US-Produkte
Die Vereinbarung sieht vor, dass Japan den Marktzugang für amerikanische Autohersteller, Agrarprodukte und Reis erleichtert. Besonders Fahrzeuge galten in den Verhandlungen als kritischer Punkt. Japan exportiert deutlich mehr Autos in die USA als umgekehrt – das hatte Trump wiederholt kritisiert. Trotz der neuen Zollregelung gibt es laut Premierminister Shigeru Ishiba keine Exportquoten.
Börsen reagieren mit Kursgewinnen
Die Einigung beflügelte die internationalen Finanzmärkte. Der japanische Nikkei-Index stieg um 3,5 Prozent auf ein Einjahreshoch. Auch in Europa legten Autoaktien kräftig zu. Der DAX kletterte um rund ein Prozent, der EuroStoxx 50 um 1,4 Prozent. In Wien fiel das Plus mit 0,4 Prozent geringer aus.
Wirtschaftsexperten erleichtert über Kompromiss
Fachleute sehen die Einigung als wichtigen Schritt zur Stabilisierung. Der Wirtschaftswissenschaftler Kazutaka Maeda erklärte, ein Zollsatz von 15 Prozent könne Japan vor einer Rezession bewahren. Auch Kristina Clifton von der Commonwealth Bank sprach von einem für Japan günstigen Ausgang, angesichts der vorherigen Drohkulisse.
Gerüchte über Rücktritt dementiert
Premierminister Ishiba sah sich parallel mit Rücktrittsspekulationen konfrontiert, die er jedoch zurückwies. Medien hatten berichtet, er wolle sich nach einer Wahlniederlage zurückziehen. Ishiba erklärte hingegen, er wolle angesichts der Handelsverhandlungen mit den USA für politische Kontinuität sorgen.