Handel profitiert – Sammelzentren verlieren
Seit Einführung des Pfands im Jänner bringen Konsumenten ihre PET-Flaschen und Dosen direkt in den Handel zurück. Dort erhalten sie das Pfand zurück. Die Recyclingstelle meldet erfreuliche Rückgabezahlen in Oberösterreich.
Für die Altstoffsammelzentren bedeutet das allerdings einen klaren Rückgang an Wertstoffen. Früher erhielten sie Geld für gesammelte Flaschen und Dosen. Jetzt landen diese im Handel – und den Gemeinden fehlen dadurch über 220.000 Euro. Ein Vertreter des Abfallverbandes sagte, dass die fehlenden Mengen deutlich spürbar seien.
Neue Materialien sollen Verluste ausgleichen
Die Gemeinden reagieren mit erweiterten Sammelangeboten. Seit Mai nehmen Sammelzentren sogenannte „Big Bags“ an – große Säcke aus der Landwirtschaft. Diese bringen zusätzliches Material für die Wiederverwertung.
Künftig sollen auch Gipskartonplatten gesammelt und recycelt werden. Diese Maßnahme startet noch heuer flächendeckend. Für 2026 ist geplant, alte Matratzen und nicht mehr tragbare Kleidung zu verwerten. Diese sollen fürs Faserrecycling genutzt werden und neue Einnahmen schaffen.
Hohe Rückgabe – aber noch keine Klarheit
In Oberösterreich wurden bis Ende Mai rund 31 Millionen Flaschen und Dosen zurückgegeben. Die Rückerstattung belief sich auf rund 7,7 Millionen Euro.
Die Rücklaufquote ist hoch, doch viele Konsumenten sind verunsichert. Manche Flaschen sind noch immer vom Pfand ausgenommen. Diese Übergangsphase sorgt für Verwirrung. Außerdem erfüllt Österreich die EU-Sammelziele noch nicht.
Trotz ökologischer Erfolge suchen Gemeinden intensiv nach finanziellen Auswegen. Denn das Pfandsystem spart Müll – kostet aber Einnahmen.