Nach der Notlandung eines Swiss-Flugzeugs in Graz am 23. Dezember ist ein 23-jähriger Flugbegleiter verstorben. Die Maschine musste aufgrund starker Rauchentwicklung in Cockpit und Kabine außerplanmäßig landen. Der junge Mann befand sich seit dem Vorfall in kritischem Zustand auf der Intensivstation.
Tiefe Betroffenheit bei Swiss
Am Montagabend gab Swiss den Tod des Besatzungsmitglieds bekannt. Swiss-Chef Jens Fehlinger drückte seine tiefe Trauer aus und zeigte sich „fassungslos“ über den Verlust. COO Oliver Buchhofer sprach von einem „schwarzen Tag“ und versprach, die Ursache des Vorfalls gemeinsam mit den Behörden aufzuklären.
„Unser Ziel ist es, Antworten auf die vielen offenen Fragen zu finden“, erklärte Buchhofer. Die Airline arbeitet eng mit den zuständigen Behörden zusammen, um den Vorfall umfassend zu untersuchen und Transparenz zu gewährleisten.
Ermittlungen zur Klärung der Ursache
Die Staatsanwaltschaft Graz hat bereits ein Verfahren zur Untersuchung der Rauchentwicklung eingeleitet. Ein technischer Sachverständiger wurde beauftragt, die genauen Hintergründe zu analysieren. Nach ersten Erkenntnissen könnte ein technischer Defekt in einem der Triebwerke die Ursache sein.
Behördensprecher Hansjörg Bacher erklärte, dass derzeit wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt werde. Die strafrechtliche Bewertung hänge jedoch vom Ergebnis des Gutachtens ab. Zusätzlich ordnete die Staatsanwaltschaft eine gerichtsmedizinische Obduktion des verstorbenen Flugbegleiters an, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen.
Folgen für Passagiere und Besatzung
Neben dem verstorbenen Besatzungsmitglied musste ein weiteres Crewmitglied im Krankenhaus behandelt werden, konnte dieses jedoch inzwischen verlassen. Insgesamt wurden 13 Passagiere sowie zwei Piloten und zwei Crewmitglieder medizinisch versorgt.
Die betroffene Maschine, ein Airbus A220-300, war mit 74 Passagieren und fünf Besatzungsmitgliedern an Bord auf dem Weg von Bukarest nach Zürich. Während des Fluges entschied die Crew, die Maschine wegen der Rauchentwicklung sicherheitshalber in Graz zu landen. Alle Passagiere wurden evakuiert, einige erlitten dabei Verletzungen.
Umfangreiche Untersuchungen geplant
Swiss kündigte an, die Vorfälle lückenlos aufklären zu wollen. „Unser Ziel ist es, die Ursachen der Rauchentwicklung und deren Auswirkungen vollständig zu verstehen“, erklärte die Airline. Die Untersuchung werde jedoch Zeit in Anspruch nehmen, da dafür Zugriff auf alle technischen Daten erforderlich sei.
„Wir bitten um Verständnis, dass wir bis zum Vorliegen gesicherter Informationen keine weiteren Details mitteilen können“, so die Fluggesellschaft. Gleichzeitig warnte Swiss vor Spekulationen, die in solchen Fällen „unseriös“ seien.
Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen bei der Aufklärung technischer Probleme in der Luftfahrt. Die Ergebnisse der laufenden Untersuchungen werden entscheidend sein, um die offenen Fragen zu beantworten.