Die kantonalen Brustkrebsvorsorgeprogramme für Frauen ab 50 Jahren stehen unter Druck: Grund dafür ist der neue ambulante Arzttarif (Tardoc und Pauschalen), der ab 2026 in Kraft tritt und eine Tarifsenkung für Mammografien vorsieht. Swiss Cancer Screening verhandelt nun mit Krankenkassenverbänden wie Prio Swiss, Tarifsuisse, HSK und CSS über mögliche Lösungen. Die Gespräche laufen derzeit unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Laut FMH gelten die neuen Tarife nur für Mammografien außerhalb kantonaler Programme. Für die Programme könnten daher neue Tarifpositionen beantragt werden. Swiss Cancer Screening will dies nun tun. Gleichzeitig fordert Prio Swiss, dass auch Radiologen ihre Verträge anpassen. Gespräche mit kantonalen Behörden laufen ebenfalls, jedoch haben mehrere Kantone bereits signalisiert, dass sie sich finanziell nicht stärker beteiligen wollen.
Eine tragfähige Lösung könnte nur gelingen, wenn alle Seiten Zugeständnisse machen: höhere Tarife durch die Krankenkassen, geringere Vergütungen durch die Radiologen und mehr finanzielle Beteiligung durch die Kantone.
Organisierte Vorsorgeprogramme gelten als besonders wertvoll: Sie garantieren Qualität durch doppelte Befundung, sind sozial ausgewogen und für alle Frauen zugänglich – unabhängig von Wohnort oder Einkommen. Ihr Fortbestand gilt daher als gesundheitspolitisch besonders wichtig.