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Faire Chancen von Anfang an: Neue Sozialhilfe-Regeln sollen Kindern mehr Teilhabe ermöglichen

by Jasmin Gloor
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Kinder stehen im Mittelpunkt einer umfassenden Sozialhilfereform

Die Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Direktoren will benachteiligten Kindern bessere Zukunftschancen bieten. Eine überarbeitete Richtlinie macht die Förderung von Kindern und Jugendlichen erstmals zum ausdrücklichen Ziel der Sozialhilfe. Damit soll verhindert werden, dass Armut bereits im Kindesalter soziale Ausgrenzung verursacht. Die Reform soll das Wohl der Kinder stärken und ihnen gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen.

Monatlicher Zuschlag für Bildung, Musik und Sport

Sozialhilfebeziehende Familien erhalten künftig 50 Franken monatlich pro Kind – höchstens jedoch 200 Franken pro Haushalt. Diese Mittel sind für Bildungs- und Freizeitangebote gedacht, etwa für Bücher, Sportartikel oder Musikunterricht. Zusätzlich regeln die Kantone neu definierte situationsbedingte Leistungen, die auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind. Damit können Sozialdienste Kindern gezielt Teilhabe an ausserschulischen Aktivitäten ermöglichen. Markus Kaufmann von der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe hebt hervor, dass Sportvereine entscheidend zur Integration beitragen. Kein Kind solle wegen fehlender Mittel ausgeschlossen bleiben. Der finanzielle Aufwand für die neuen Massnahmen wird auf rund 50 Millionen Franken pro Jahr geschätzt.

Frühzeitige Unterstützung als Schlüssel zur Armutsprävention

Die Direktorenkonferenz sieht die Reform als Investition in die Selbstständigkeit zukünftiger Generationen. Kinder in Armut sollen durch gezielte Förderung bessere Chancen auf Bildung und Beruf erhalten. Die Umsetzung der neuen Regelung empfehlen die Verantwortlichen ab 2027. Unterstützung kommt vom Schweizerischen Gemeindeverband, der auf das hohe Sozialhilferisiko bei Minderjährigen verweist. Viele Kinder hätten geringere Bildungszugänge und seien sozial benachteiligt. Markus Kaufmann betont, dass die Schweiz auf jeden Nachwuchs angewiesen sei – soziale Integration müsse früh beginnen, nicht erst im Erwachsenenalter.

FDP kritisiert Umfang der Leistungen und warnt vor Kostenanstieg

Die FDP Schweiz lehnt die geplante Erweiterung der Sozialhilfe ab. Sie kritisiert, dass der Staat künftig Klavierstunden und Boxvereine finanziere. Die Partei warnt vor einer ausufernden Sozialindustrie und warnt vor einer Kostenexplosion auf dem Rücken der Arbeitenden. Trotz dieser Bedenken verfolgen die kantonalen Sozialdirektorinnen und -direktoren ihren Kurs weiter. Sie setzen auf gezielte Investitionen in junge Menschen, um soziale Ungleichheit dort zu bekämpfen, wo sie entsteht – im Kindesalter.

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