Die Staatsanwaltschaft II des Kantons Zürich klagte einen ehemaligen Kantonspolizisten vor dem Bezirksgericht Affoltern an.
Die Staatskanzlei Zürich veröffentlichte die Information am Freitag in einer offiziellen Medienmitteilung.
Dem Beschuldigten werfen Ermittler Vermögensdelikte, Amtsurkundenfälschung und weitere Straftaten vor.
Beamte verhafteten ihn bereits im Juni 2024, die Anklage folgte vor wenigen Tagen.
Ermittlungen wegen mutmaßlichem Diebstahl bei Femizid-Fall
Die mutmaßlichen Straftaten ereigneten sich während der Ermittlungen zu einem mutmaßlichen Femizid mit anschließendem Suizid in Knonau.
Am 4. Juni 2024 erschoss ein 80-jähriger Mann seine 78-jährige Ehefrau und danach sich selbst.
Laut Anklage gibt es zwei mögliche Abläufe:
In der ersten Variante drang der Ex-Polizist eigenmächtig in das versiegelte Haus ein.
Er stahl Bargeld in niedriger vierstelliger Höhe und manipulierte anschließend das polizeiliche Einsatzjournal.
Ihm werden Diebstahl, Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch, Siegelbruch und Urkundenfälschung im Amt vorgeworfen.
Gericht entscheidet über Variante und Schuldfrage
Nach der zweiten Version brachen unbekannte Täter in das Haus ein und entwendeten Vermögenswerte.
Der Beschuldigte überraschte sie beim Fluchtversuch und eignete sich das fallengelassene Diebesgut an.
Er soll auch hier falsche Eintragungen im Einsatzjournal vorgenommen haben, um die Vorgänge zu vertuschen.
In dieser Variante wirft die Anklage ihm Hehlerei, Begünstigung und Amtsmissbrauch vor.
Das Bezirksgericht Affoltern wird entscheiden, welche Version glaubhaft ist und welche Strafe verhängt wird.
Bis zum Abschluss des Verfahrens gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.